30.12.2016 "Rum - Fort Fladenbrot, schnell"
Schöne, flache Fladenbrote! Zig-Zag-probiert! Im Nachhinein festgestellt, das macht bei Fladenbroten keinen Sinn!
Rum-Fort? Was soll das sein? Nun, ganz einfach! Alles was
rum-steht und
fort muss!
*grins*
Da war schon seit langer Zeit ein Rest einer Backmischung "Pain blanc"
aus der Moulin Peterschmitt in einem der Mehlbehälter. Und da ich eine
neue Knettechnik ausprobieren wollte, hab ich mir diesen Rest
hergenommen und verarbeitet. Leider ist er schon arg lange rum
gestanden, bis ich ihn jetzt endlich fort geschafft habe. Durch diese
lange Zeit hat das Mehl so einiges eingebüßt. Trotzdem, man kann diese
Brote essen und sie schmecken noch nicht mal schlecht!
Und die flachen Anschnitte.
Sogar die Krume kann sich sehen lassen. Und wenn das alles statt in die Breite in die Höhe gegangen wäre!?!
*grins*
Trotzdem, ich mach jetzt dann lieber mit nicht so alten Sachen weiter! Kommt also ganz sicher nicht wieder dran!
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29.12.2016 "Altes
Schwarzwälder", V19
Alle Versuche:
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Die Laibe, diesmal wieder angeschoben! Das hat seinen Grund!
Dieses "Alte Schwarzwälder" ist sozusagen unser Hausbrot! Es schmeckt
immer! Diesmal mit einigen kleinen Änderungen. Sollte man nicht
glauben, aber nach so vielen
"Bachete", wie wir hier sagen, gibt es doch immer noch diese oder jene Kleinigkeit zu verbessern.
Seit ich dieses Brot backe, hat sich in meiner "Werkzeug-Kiste" so einiges getan. So ist auch der
"B-Stahl"
fester Bestandteil in meinem Ofen geworden. Allerdings ist das
Beschicken dieses unverzichtbaren Hilfsmittels mit zwei solchen Laiben
etwas stressig! Die heiße Stahlplatte muss mit dicken Handschuhen raus
aus dem Ofen auf ein Gitter. Die Laibe müssen einzeln aus der Couche
per Brotschieber umgesetzt werden. Auf dem heißen Stahl sollen sie
"leicht" angeschoben werden, dann noch seitlich eingeschnitten und die
sehr heiße Platte, 240°C ist richtig heiß, muss wieder zurück in den
Backofen, ohne dass dabei die Laibe runter rutschen! Das klappt nicht
immer zufriedenstellend. Vor allem kommt es vor, dass der Abstand
zwischen den Laiben nicht stimmt und sie dabei nicht "kuscheln", wie
ich mir das wünsche!
Diese Stelle, wo die Laibe aneinander stoßen, die ist mir schon seit
meiner Jugend das liebste Stück an diesem Brotlaib! Die Kruste war
früher immer ausgesprochen dick und hart. Musste so sein, das war gut
für die Haltbarkeit, oft drei oder noch mehr Wochen! Aber diese Stelle,
so sich die Laibe berührten, die war immer angenehm weich. Jedenfalls
die weichste Stelle in der ganzen Kruste! Und damit mein Liebling!
Allerdings war hier auch die Gefahr am höchsten, dass sich Schimmel
ansiedeln konnte. Das hat man aber früher nicht ganz so ernst genommen
wie heute. Das schimmelige Stück wurde einfach weggeschnitten. Heute
wirft man das ganze Brot weg, wenn so was vorkommt! Oder es werden den
Broten Stoffe zugesetzt, die dies weitestgehend verhindern! Und beides
gefällt mir überhaupt nicht!
Aber zurück zu den "kleinen Verbesserungen". Ich möchte den
"B-Stahl"
nicht missen, aber den Stress dabei nicht haben. Also habe ich spontan
mein Loch-Backblech mit einer Dauerbackfolie ausgelegt, die Laibe ganz
gemütlich und sorgfältig im richtigen Abstand da drauf umgesetzt,
nachdem sie einige Zeit in der Couche aufgegangen waren und gleich am
Rande unten herum eingeschnitten. Alles ohne Angst, die Finger zu
verbrennen. Dann die Laibe wieder mit Folie und Tuch zugedeckt bis zum
Einschießen. Klappt wunderbar!
Die nächste Verbesserung betrifft das Schwaden. Da bin ich seit einigen
Backaktionen dran, die optimale Schwaden-Gabe und -Zeit heraus zu
arbeiten. Das klappt auch immer besser. Der Grund dafür ist, dass bei
zu viel Schwaden die Kruste unnötig dick wird. Auch das funzt! Und hat
sogar diesmal dazu geführt, dass ich wieder mal kleine "Fenster-Risse"
auf den Laiben habe! ;-)
Der Anschnitt.
Durch die lange und kühle Gare des Balkan-Sauerteiges kommt es zu einer
Steigerung der Aromen im Brot. Meist ist es aber im Keller nicht kühl
genug! 10°C sind ideal. Und genau die habe ich dieses mal gehabt! Das
macht sich auch in der Krume bei den Poren bemerkbar. Und im Aroma! Und
die Kruste ist wieder knusprig und so dick (oder dünn), wie gewünscht.
Dies ist das von mir tatsächlich am häufigsten gebackene von allen meinen Broten! Und beim
nächsten mal ist es kein Teenager mehr! Dann steht die "20" dran! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
Brotmehl 70:30 (70 % W : 30 % R), Blattert-Mühle
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28.12.2016 "100 %
Roggen - Vollkorn - Brot mit frisch gemahlenem Roggen, RST", V5
Alle Versuche:
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Die beiden Laibe, diesmal nicht
gestippt, sondern rustikal mit feinen Gärrissen.
Mir war einfach mal wieder nach Roggen-Vollkorn! Und dies ist das
ziemlich beste Rezept dafür! 100 %! Mehr geht nicht! ;-)
Der Anschnitt. Die Krume ist recht
dicht! Aber das ist eben so beim 100 % Roggenbrot! ;-)
Allerdings, ich gebe es zu, ich habe die Stückgare etwas überzogen! Um
etwas mehr als eine halbe Stunde! Macht am Geschmack nichts, aber an
der Optik! Als kleine Variation im Rezept diesmal nicht nur rein
Kümmel, sondern 2/3 Kümmel und 1/3 Schwarzkümmel. Diese beiden Gewürze
sind nicht miteinander verwandt!
Kümmel
ist ein bei uns altbekanntes Gewürz, es passt ungemein gut zu schweren
Roggenbroten. Sogar der Roggen-Sauerteig mag ihn! Darum gebe ich den
Kümmel auch immer gleich mit dort hinein! Kümmel ist auch einer der
Hauptbestandteile der üblichen
Brotgewürze.
Schwarzkümmel
hingegen ist eher bekannt in der vorderasiatischen Küche, so zum
Beispiel auf Fladenbroten. Er hat auch ein sehr intensives Aroma und
ist bei viele Menschen nicht so besonders beliebt! Aber das ist eben
alles Geschmack-Sache! Im Sinne des Wortes! ;-)
Die Kruste ist schön knackig, kein Wunder, ich hab die Laibe
rechtzeitig aus dem Kasten befreit und noch für kurze Zeit direkt auf
dem
"B-Stahl" nachgebacken.
Der Geschmack ist richtig "roggig"! Die Krume ist recht saftig, ideal
zu allen wirklich herzhaften Sachen, vor allem geräucherter
Schwarzwälder Schinken, aber auch ebenso zum Heringssalat meiner Frau!
;-)
Ich nehme mir jetzt mal als Vorsatz fürs nächste Jahr vor, dass ich
nicht wieder 11 Monate (auf den Tag!) warte, bis ich dieses wirklich
ganz herrliche Brot wieder backe. Und dann auch wieder mit dieser
anregend mehligen Kruste!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
50 % Roggenkörner zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
28 % Vollkorn-Roggen-Schrot,
Blattert-Mühle
14 % Vollkorn-Roggen-Flocken,
Blattert-Mühle
8 % Brösel aus Vollkorn-Roggen-Knäckebrot
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25.12.2016
"Weihnachtsbrot 2016"
mit geräucherten Haselnüssen und
Kurkuma, V5
Alle Versuche:
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Allen meinen Back-FreundInnen eine Frohe Weihnachten 2016!
Weihnachtliche Backfreuden.
Ich hab eine Weile überlegt, was ich dieses Jahr als Weihnachtsbrot
backen
könnte, und da ist mir
dieses Rezept über den Weg gelaufen! Es hat mir
auf Anhieb gefallen! Dann war ich in der Vor-Adventszeit auf einem Kurs
über Räuchern und Gewürze. Also nicht das Räuchern zum Konservieren,
sondern "das andere"! Es ging da um Aromen etc. Und dabei hat sich bei
mir eine gewisse Assoziations-Kette enwickelt! Räuchern - Nüsse -
Kurkuma - Weihnachtsbrot! Und so ist es dann geworden. Ich hab das
Hamelman-Rezept hergenommen, wie in letzter Zeit immer für die anderen
Brote mit Raucharoma, und hab dafür diesmal eben Haselnüsse geräuchert.
Ich war mir da anfangs noch nicht mal sicher, ob man(n) überhaupt
Nüsse, also Hasel- und / oder Walnüsse oder auch andere Nüsse,
überhaupt räuchern kann! Dazu habe ich im
web gestöbert und tatsächlich den
passenden Hinweis gefunden, es geht! Das besondere daran ist hier
vielleicht nur, dass ich dafür jetzt nicht irgendein Holz genommen
habe, sondern ausgesuchtes heimisches Haselnussholz.
Für das "Design" dann als Bâtarde gewirkt und mit der Zig-Zag Methode
eingestochen, die allerdings (noch) nicht immer so ganz klappt!
Der Anschnitt mir der intensiv gelben
Krume und den geräucherten Haselnüssen.
Im Teig sind nicht nur die ganzen, geräucherten Haselnüsse, sondern
auch 10 B-%
Farine de Noisettes
(Haselnussmehl) und etwas
Huile de
Noix (Walnussöl), beides haben wir dieses Jahr vom
Weihnachtsmarkt in Ottmarsheim mitgebracht. Das Weizenmehl der Type
812, das ich bei den anderen Raucharoma-Broten verwendet hatte, habe
ich hier durch die Type 550 ersetzt. Die etwas grünlich-gelbe Färbung
der
Krume rührt aber daher, dass ich, dem Ursprungs-Rezept folgend, für den
Weizensauerteig Weizenvollkornmehl genommen habe. Komplett mit
"normalem" W550 wäre es wohl noch einen Tick heller geworden! Aber ich
glaube, dieses Brot backe ich nochmal, und dann hell! ;-)
Die geräucherten Haselnüsse
Das da sind die eigentlichen Aromaträger! Die Nüsse duften richtig gut
nach Rauch. Der Rauch von Haselnussholz ist etwas "schärfer" als der
von z.B. Buchenholz. Er hat aber einen sehr angenehmen Duft! Da ich
nicht sicher war, vieviele Haselnüsse ich zum Schluss für in den Teig
tatsächlich erhalten würde, habe ich einige mehr geräuchert und nach
dem Räuchern solo probiert! Sehr lecker!
Meine Frau hat sie auch probiert und sie hat das Aroma gekannt! Sie
sagt, genau so haben die Haselnusskerne ganz früher geschmeckt! Sie
haben als Kinder im Herbst Haselnüsse gesammelt und ins Feuer gelegt.
Und wenn die dann heiß genug waren haben sie geknackt und sind
aufgesprungen und die Kerne da draus haben dann so wie diese hier
geschmeckt!
Das Brot hat eine dünne aber knusprige Kruste und eine schön fluffige
Krume mit einer angenehmen Saftigkeit. Kein Wunder, es ist ja auch ein
Tang Zhong (Mehlkochstück) mit drinnen. Die Krume ist schön feinporig,
was sich hier sehr gut eignet, um die ganzen Nüsse alle schön
festzuhalten! Ein nicht ganz alltägliches Brot! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
80 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
20 % Weizenvollkornschrot, fein geprallt, Lagerbestand
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23.12.2016
"Wurzelbrot für morgen früh", V1
Ich stehe in der Küche, konzentriert auf die Vorbereitungen für das
"neue" Weihnachtsbrot für dieses Jahr, da geht mir siedend heiß durch
den Kopf:
"Ich
hab kein Brot für morgen früh!" Und gleich, wie ein Nachspann:
"Mensch, bin ich blöd?
Ich kann doch jederzeit eins backen!"
Es ist ja erst morgen früh fällig und ich hab noch den ganzen Abend und
die ganze Nacht dafür zur Verfügung! Und eines der schnellsten Brote,
die ich kenne, ist das Wurzelbrot mit langer kühler Gare, direkt aus
dem Kühlschrank gebacken auf den Tisch! Und in kürzester Zeit die
Zutaten hergerichtet, Mehl, Wasser, Hefe, Salz, Backmalz. Mehl plus
Wasser für eine Stunde in die Autolyse, mit den restlichen Zutaten den
Teig bereitet, in eine geölte Box verfrachtet und ab in den
Kühlschrank! Et voilà!
Wurzelbrot, die Laibe
Ofen mit dem
B-Stahl
vorheizen,
15 Minuten. Dann Teig aus dem Kühlschrank nehmen, auf die mit
Dinkelkleie bestreute Arbeitsfläche kippen, in vier Stücke teilen ohne
groß abzuwiegen, mit noch etwas Dinkelkleie bestreuen, verdrehen, auf
die Dauerbackfolie legen und ab in den Ofen auf den
B-Stahl. 30 Minuten später sind sie
fertig!
Eine wunderbar rösche Kruste!
Knusprig und warm auf den Frühstückstisch! Der Duft ist höchstlichst
Appetit anregend! ;-)
Aufgeschnitten und begeistert
verspeist!
Die Kruste ist schön dünn, dafür aber super knackig! Die Krume schön
locker, wild geport, saftig und mit einem feinen Weizenaroma. Beim
Frühstück mit allen möglichen Zutaten ein wirklicher Genuss! Und falls
mir wieder mal durch den Kopf schießt:
"Mensch, ich hab kein
Brot für morgen früh!", dann weiß ich, wo das Rezept steckt! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
100 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
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22.12.2016 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V10 Ki
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Kichererbsen
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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Ab jetzt ist die Serie 2-stellig! ;-)
Am Rezept hat sich nichts geändert! Nichts? Doch!
Ich habe diesmal eine neue Lieferung einer Zutat verwendet und die
bindet prompt etwas mehr Wasser als die bisher verwendete Zutat! Also,
kleine Ergänzung im Rezept! Aber ich denke, für dieses Jahr ist die
Serie abgeschlossen!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Kichererbsen, fein geschrotet,
Blattert-Mühle
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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17.12.2016 "Brot mit
geräucherten Kartoffeln - WVK - ST", V3.1
Alle Versuche:
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Ein mächtiger, rustikaler Laib,
vormals 'fendu' (gespalten)! ;-)
Das Rezept,
"Roasted-Potato Bread"
von Jeffrey Hamelman aus seinem Buch
"Bread", ist fast das gleiche geblieben, fast!
Ich habe allerdings zwei kleine, aber gravierende, Änderungen
vorgenommen. Klein vom Aufwand her, gravierend in den Auswirkungen,
aber das hat sich erst im Nachhinein heraus gestellt!
Die erste Änderung war, dass ich das RauchKartoffelGranulat als
separates Quellstück geführt habe und nicht, wie beim letzten Versuch,
im Sauerteig und im Hauptteig. Meine Überlegung dazu war, dass das
Räuchern ja einen desinfizierenden Effekt auf das Räuchergut hat. Umd
im Sauerteig arbeiten Bakterien! Die andere Überlegung dazu war, ich
wollte einfach genau wissen, wieviel Wasser das trockene
RauchKartoffelGranulat aufnimmt. Die Antwort auf die erste Überlegung
ist nicht so eindeutig ausgefallen. Die Antwort auf die zweite
Überlegung dafür umso genauer, das RauchKartoffelGranulat "schluckt"
das 1,5 bis 2 fache des eigenen Gewichts an Wasser.
Die zweite Änderung war, dass ich ein kleines Tang-Zhong eingebaut
habe. Tang-Zhong ist ein Mehlkochstück, bei dem eine richtig große
Menge an Wasser über das Verkleistern von einer kleinen Menge Mehl
(Wasser : Mehl = 5 : 1) ins Brot integriert wird. Das fördert die
Frischhaltung!
So weit, so gut! Dabei habe ich aber die Gesamt-Wassermenge nicht
berücksichtigt, und bin so bei einem außergewöhnlich hohen Anteil
von
TA 193 gekommen! Aber nur,
wenn ich das RauchKartoffelGranulat bei den Getreideprodukten einordne
und dann das gesamte Wasser dazu in Relation setze! Nur aufs Mehl
gerechnet liegt die TA über 200!
Der Teig war trotzdem noch eben so zu beherrschen und ich habe ihn auf
dem
"B-Stahl" frei geschoben
gebacken. Das war nicht ganz einfach, aber es hat geklappt.
Ein weiterer Versuch war dann, die Wassermenge beim Schwaden und die
Häufigkeit und die Dauer des Schwadens neu zu testen. Auch das hat sehr
gut geklappt! Und das Ergebnis kann sich sehen lassen!
Eine sehr schöne, offene und ziemlich
wild geporte Krume mit papierdünner aber knackiger Kruste.
Der Ofentrieb hat mich schon überrascht, aber das Ergebnis, die Krume,
konnte ich erst viele Stunden später begutachten! Ich bin damit sehr
zufrieden! Die Kruste ist sehr aromatisch, auch durch die (wieder) im
Spalt eingestreuten RauchKartoffelGranulat-Körner. Der Geschmack ist
leicht rauchig, wie gewünscht. Da kommt die leicht vergrößerte Menge
des Granulats zum Tragen. Die Krume ist gewünscht saftig, das kommt vom
Tang Zhong, und über die Haltbarkeit und Frische kann ich keine Aussage
machen! Das Brot verschwindet schneller als Schnee in der Sonne!
Getestet pur und mit allerlei herzhaften Sachen, Wurst, Käse und
spanische Salami. Diese ist besonders schmackhaft dazu, weil sie
luftgetrocknet ist und sehr gut mit dem Raucharoma des Brotes
harmoniert!
Allerdings fehlt es jetzt tatsächlich für den ausgewogenen Geschmack
ein wenig am Salz im Brot! Normalerweise gibt es zwei Wege, den
Salzanteil für ein Brot zu berechnen. Der eine, bei uns übliche, geht
über die Gesamt-Mehl-Menge GMM. Davon 1,8 bis 2,2 % sind ideal. Das
klappt aber nur bei den, bei uns üblichen, Wasseranteilen von ca. 50 %
bis 75 % Wasser im Brotteig.
Ich hab ja hier einen Wasseranteil von 93 %, das RauchKartoffelGranulat
mit in die GMM eingerechnet! Hier wäre der andere Weg wohl besser, wie
er zum Beispiel in den südlicheren Ländern, wo vermehrt Weizenmehl UND
ein hoher Wasseranteil üblich sind, verwendet wird. Dort wird der
Salzanteil im Verhältnis zum Wasser gerechnet, nämlich mit ca. 3 % auf
die Gesamt-Wasser-Menge.
So habe ich jetzt in diesem Brot mit 2 % Meersalz auf die GMM 10 g
Meersalz im Teig. Mit der 3 % aufs Wasser-Methode wären es 15,3 g
geworden. Das hätte sicherlich dem Geschmack gut getan!
Und damit habe ich jetzt ganz nebenbei eine zusätzliche Erkenntnis
gewonnen, die ich bei diesen Versuchen noch nicht mal als Frage
eingeplant hatte! Ich hab schon mehrfach Brote mit sehr hohem
Wasseranteil gebacken und mich dabei beim Verkosten immer ein wenig
über den "flachen" Geschmack gewundert! Das hier könnte die Begründung
dafür sein! Zu wenig Salz!
Auf jeden Fall werde ich diese Überlegung bei den nächsten
BaXperimenten im Hinterkopf behalten!
Und die Versuche mit Raucharomen im Brot gehen weiter! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
80 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
20 % Weizenvollkornschrot, fein geprallt, Lagerbestand
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10.12.2016 "Anis -
Brot - RST", V1
eigenes Rezept
Das Brot, rustikal im Fendu-Stil, im
'Spalt' dicht bestreut mit ganzen Anis-Körnern.
Mir ist in der Zeitschrift "Servus" ein Rezept begegnet für ein Brot
mit Bier und Anis. Anis hatte ich eben in der Hand, weil meine Frau den
für ihre Springerle brauchte. Und Bier, "Malzbier", also
offiziell "Malztrunk",
habe ich noch auf Vorrat. Also, das Rezept als Idee hergenommen
und nach meiner Vorstellung ein eigenes Rezept draus gemacht.
Die Überlegung war gleich, das ganze Brot nur mit "Malzbier" zu machen
und die direkte Hefe-Führung auf Sauerteig umzustellen. Dort sollte
dann auch der Anis mit hinein, nachdem ich mit Kümmel im Sauerteig
schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Die nächste Überlegung war,
reichlich Anis in diesem Brot zu verwenden. Der folgende Gedanke war
dann, ein "Altbrot-Brühstück" einzubauen, denn bei der ersten
Berechnung war noch viel zu viel von dem "Malzbier" übrig! Und dann kam
mir der Gedanke, wenn schon, dann aber eine richtige "Aromen-Bombe" zu
bauen! Also, für die 70 : 30 Mehlmischung nicht "normales" Weizen- und
Roggenmehl zu nehmen, sondern für den Roggenanteil gerösteten und
frisch "geprallten" Roggen zu nehmen und für das Weizenmehl mein
Lieblings-Halbweißes, die Type 812.
Für das "Albrot-Quellstück" habe ich von meinen getrockneten
Mühlenweckle, Variation Dinkel, genommen und zusätzlich geröstet. Fein
vermahlen und mit der doppelten Menge "Malzbier" angesetzt entsteht
eine tolle, dunkelbraune Farbe! Und es bindet eine Menge von dem
"Stoff"! Und für noch bessere Frischhaltung und für eine
Geschmackssteigerung kommt etwas Butter direkt aus dem Kühlschrank mit
in den Teig.
Eine schöne, lange Gare zur Aromensteigerung war selbstverständlich und
den Laib im Fendu-Stil zu wirken ebenfalls, mit der Absicht, dort im
"Spalt" eine weitere Portion Anis unterzubringen. Das Brot dann auf dem
"B-Stahl" gebacken.
Der Anschnitt zeigt eine schöne
dunkelbraune Farbe und eine relativ fein geporte Krume.
Es ist tatsächlich eine sehr schöne Aromenfülle entstanden mit
Schwerpunkt auf dem Anis. Und durch das Altbrot-Quellstück ist das
ganze Brot schön saftig. Der Anis ist wunschgemäß deutlich zu
schmecken, besonders im mittleren Bereich, dort unter der Spalte.
Die Kruste ist relativ dünn, aber schön knusprig, Die Krume ist
angenehm und schön feucht, und als Besonderheit kann ich bei diesem
Brot feststellen, dass es sowohl mit herzhaften Beilagen schmeckt wie
auch mit süßen, also Honig und Konfitüren.
Der Hintergedanke hierbei war, ein paar Ideen für mein diesjähriges
Weihnachtsbrot zu testen. Und das hat zum großen Teil schon sehr gut
geklappt! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
30 % Roggen zum selber Mahlen, geröstet,
Blattert-Mühle
67 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
3 % getrocknetes und geröstetes Altbrot aus eigener Herstellung
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07.12.2016 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V9 Ki
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Kichererbsen
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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V7
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V9
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Ohne Zweifel, es IST eine Serie! ;-)
Und ich dachte schon, das Rezept sei perfekt! Aber ich musste doch
tatsächlich 15 g Wasser nachschütten! Das ist so gut wie nichts und
ergibt trotzdem eine Änderung mit Nachtrag im Rezept! Ordung muss sein!
;-)
Und im Ablauf des Backens ist auch eine klitze-kleine Änderung drinnen!
Ich übe da mit dem Schwaden-Geben herum! Nur, bei diesem Brot, das im
Kasten gebacken wird, hat das "fast" keine Auswirkung! Fast! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Kichererbsen, fein geschrotet,
Blattert-Mühle
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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03.12.2016 "Pain de
Beaucaire mit W812 - WST", V1
Gut sind sie, diese Brote, aber etwas
schöner könnten sie schon noch werden! ;-)
Es ist ein Rezept mit Weizenmehl der Type 812, einem meiner
Lieblingsmehle, und es ist vom
brotdoc aka
hollens (ST-Forum). Aber das war nicht das
ausschlaggebende Kriterium für mich, dieses Brot zu backen, sondern der
Hinweis im
TFL-Forum auf eine besondere Teigbearbeitung
im Stil des Faltens von Croissants. Und das von meinem "ersten
Lehrmeister", Gerard Auzet. Mein erstes "richtiges" Buch zum Thema
Brotbacken, speziell französische Brote und Baguette, "
Geheimnisse eines französischen Bäckers", ist von
Peter Mayle & Gerard Auzet! Allerdings wimmelt die deutsche Ausgabe
von Fehlern in den Rezepten, wo einfach "besser wissende" Menschen
gemeint haben, sie müssten da den deutschen Interessenten "unter die
Arme greifen"! Aber aufgrund dieser Fehler habe ich mich intensiver mit
der Materie beschäftigt, beschäftigen müssen! Und dabei viel gelernt!
Das ursprüngliche Rezept vom brotdoc ist für 1.000 g Mehl ausgelegt.
Das habe ich auf mein "Test-Format" von 500 g herunter gerechnet und
dann bei der Teigbearbeitung die Ausführungen aus dem TFL-Beitrag
einfließen lassen.
Ich war ja gespannt, ob dieses "Touren" des Teigs anschließend im Brot
sichtbare Auswirkungen haben würde. Außerdem ist im Rezept eine sehr
geringe Menge von Frischhefe, nämlich "nur" 0,5 Bäcker-Prozent,
verwendet, zusätzlich zum Weizen-Sauerteig.
Eine sehr schöne "französische"
Krume! So gefällt mir das! ;-)
Das "Touren" hat keine sichtbaren Auswirkungen gehabt! Im Gegenteil!
Der Teig war sehr schön gleichmäßig, gerade in der Dicke beim
Auswellen, wo ich am aller ersten erwartet hätte, dass dadurch entweder
das Gärgas aus dem Teig heraus gedrückt würde oder feiner verteilt und
als Folge davon viele kleine "deutsche" Bläschen bilden würde. Die
Krume ist aber richtig schön "wild" geport, wie ich es mag, die Kruste
ist schön knackig, der Duft vielfältig und im Geschmack saftig und
recht mild. Ich hab es gleich mit "Matjesfilets nach Hausfrauenart"
getestet und es hat sich bestens behauptet. Also muss ich jetzt an der
Form weiterarbeiten!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
90 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
10 % Roggenmehl Type 1150,
Blattert-Mühle
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