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Backen Fotos Juli 2014
(C) Alle Bilder: Rudolf Schwär 2013-2014
In diesem Monat:
28.07.2014 "Brot mit Kapuzinerkresse" V1
26.07.2014 "Nektarinen - Tarte"
24.07.2014 "Altes Schwarzwälder" V6, Variation im Ofen!
19.07.2014 "Gelbweizenbrot" V1
18.07.2014 "Butter - Zucker - Haselnuss - Kuchen" nach Lutz Geißler vom Plötzblog
13.07.2014 "Gold - Hamster nach Marla" V4
10.07.2014 "Altes Schwarzwälder" V5, als Streumehl diesmal frz. T110
03.07.2014 "Tarte aux pommes à la fleur d'oranger" - Apfel - Tarte mit Orangenblütenwasser
02.07.2014 "Tarte aux cerises à l'alsacienne" - Elsäßer Kirschen - Tarte, die zweite.
28.07.2014 "Brot mit Kapuzinerkresse" V1

Sieht doch aus wie eine urzeitliche Versteinerung, oder nicht?
Ich mag Kapuzinerkresse! Ganz besonders die Blätter und die
Blüten im Wildkräuter-Salat. Und da ich dieses Jahr schon mit
Holunderblüten
ein Brot gebacken habe (hier und hier), habe ich mir überlegt, wie ich die Kapuzinerkresse-Blätter und -Blüten ebenfalls in ein Brot bekommen
könnte! Und in was für einem Brot ich das realisieren möchte!
Beim Holunderblütenbrot war es ein Weizenbrot mit Weizenmehl Type 550
und
einem Poolish. Hier habe ich 1:1 Weizenmehl Type 550 und Type
812 verwendet. Das W812 mit Weizensauerteig und langem Hefe-Vorteig
vorbereitet, danach das W550 per Autolyse vorbereitet und dann daraus den Teig fertig gemacht.
Für die Kapuzinerkresse habe ich mir dann folgende Verarbeitung
überlegt: Ich toure sie einfach ein! Damit die Blätter und, vor allem,
die Blüten
nicht durch Kneten zerrissen werden, habe ich den Teig als
Rechteck vor mir auf dem Brett ausgezogen, in der Mitte ein Drittel mit
Blättern
- mit Stielen - belegt, das rechte Drittel darüber geschlagen,
dessen Oberseite mit Blättern belegt, das linke Drittel da drüber
geschlagen,
das Paket um 90° gedreht und die gleiche Prozedur einmal mit
Blüten und noch einmal mit Blättern wiederholt. Danach das Paket
länglich gerollt
und in der Kranzform zum Gehen gestellt. Und ebenfalls in der Kranzform gebacken.

Das fertige Brot und das Innenleben. Ich war mir schon im
Klaren, dass man bei dieser Art Blätter und Blüten und der Lage dieser
"flachen"
Zutaten im Teig mit der dazu rechtwinklig geführten Klinge im
Anschnitt nicht viel zu sehen bekommen wird. Aber trotzdem sieht man die
"eingebauten" Blätter und Blüten. Zugegeben, ich habe relativ
wenig Kapuzinerkresse verwendet. Aber dies ist ja der 1. Versuch!

Da hat sich dann doch noch eine orange Blüte etwas quer gelegt
und rechts sieht man einen Querschnitt durch einige Blätter.
Meine Kapuziner haben mir die Aktion nicht übel genommen, im
Gegenteil! Sie haben jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, schon wieder
jede Menge an neuen bunten Blüten aufgesetzt. Und beim nächsten Versuch kommt mindestens die doppelte Menge in den Teig.
Der Geschmack ist der eines guten Weißbrotes, die
Kapuzinerkresse schmeckt noch nicht merklich heraus. Wird weitergeführt!
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26.07.2014 "Nektarinen - Tarte"

Sommerzeit - Tartezeit! Und ich liebe diese französische Art,
Mürbeteig mit Obst zu kombinieren! Und zusammen so dünn wie möglich!
Als Mitbringsel für einen Besuch habe ich schnell eine Tarte
gebacken. Mein Standard-3-2-1-Mürbeteig, leicht variiert, und die Tarte
mit Nektarinenspalten belegt. Mit Roh-Rohrzucker überstreut und
mit "gemahlenen Vanillestangen in Zucker" aromatisiert (französisches
Produkt!).
Dies sind die schwarzen Pünktchen, die man auf dem Bild sieht.
Die Tarte war der Renner zum Kaffee! Sie war schneller weg als der
Kaffee alle!

Das Zentrum besteht aus dem Viertel eines flachen Pfirsichs.
Sonst hätte ich eine Nektarine aus dem Keller holen müssen und der
Pfirsich stand gerade da! ;-) Der Teig war so mürbe und sandig,
dass der Rand beim Ausformen nachgegeben hat. Aber sonst der
pure Genuss.
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24.07.2014 "Altes Schwarzwälder" V6, Variation im Ofen!
Alle Versuche: V1 | V2 | V3 | V4 | V5 | V6 |

Eine solche Fensterung macht richtig Spaß! Das ist ein Zeichen
für eine gute Kruste. Aber mit dem Backverlauf war ich diesmal nicht so
ganz
zufrieden. Ich backe mit Heißluft und zusätzlicher Unterhitze
und bei diesem Brot auf einer doppelten Feinsteinzeug-Fliese. Zum
Aufheizen
schiebe ich die beiden Fliesen 2. Schiene von unten und in der
Mitte ein und heize mit Heißluft auf 250°C vor. Das dauert so ca. 10
Minuten.
Diesmal habe ich die untere Fliese noch tiefer eingeschoben und
wollte sie zusätzlich mit Unterhitze heizen. Die Idee war ja ganz gut,
aber die
Praxis nicht! Die Aufheizzeit hat fast 30 Minuten betragen. Die
Heißluft hat die untere Fliese nicht richtig beheizt und diese hat die
Unterhitze
ziemlich komplett abgeschirmt. Dadurch sind mir die Laibe zu
lange in der Stückgare gestanden und hatten danach Übergare, also einen
deutlich
verminderten Ofentrieb. Sind aber gutmütige Laibe! Das Ergebnis
schmeckt trotzdem sehr gut, nur ist die Porung deutlich "wilder".

Die "außen liegenden" Einschnitte haben sich kaum geöffnet, dafür sind die Brote an der Seite zueinander aufgerissen.
Aber die Fensterung ist gut! ;-)
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19.07.2014 "Gelbweizenbrot" V1

Am Pfingst-Montag, Mühlentag, habe ich mir aus der Adler-Mühle
in Bahlingen eine Tüte Bio - Gelbweizenmehl Type 550 mitgebracht.
Gelbweizen ist eine Rückzüchtung mit höherem Gehalt an Carotinoiden. Ursprünglich war das Weizenmehl so gelb, man (wer?) wollte aber ein
"weißes" Mehl haben und das "Gelb" wurde herausgezüchtet! Bescheuert! Jetzt wird wieder zurück-gezüchtet!
Auf jeden Fall habe ich mir für den Sonntag ein schönes
Frühstücks-Weißbrot gebacken, aber die Wasseraufnahme etwas
überschätzt. Drum sind
die Laibe ziemlich flach geworden. Das tut aber dem Geschmack
keinen Abbruch! Die Poren sind für ein Sonntags-Brot gerade richtig,
der Geschmack
ist etwas anderst als von einem "normalen" Weizenbrot, aber sehr
angenehm, und, leicht angetoastet, schmeckt es hervorragend.
Wahrscheinlich schmeckt
es frisch gebacken am besten, da es (noch) ein reines Hefe-Brot
ist, aber ich habe es am Samstag-Abend erst recht spät gebacken.
In dem Mehl steckt noch deutlich mehr Potential! Das kommt
wieder dran! Ich hab ja noch ein ganzes Pfund und die Mühle liegt ja
"fast um die Ecke"! ;-)
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18.07.2014 "Butter - Zucker - Haselnuss - Kuchen" Variation eines Rezepts von Lutz Geißler

Lutz Geißler vom Plötzblog hat ein Rezept für einen "Zuckerkuchen" vorgestellt. Das interessante daran ist der Vollkorn-Anteil darin, 50 %!
Ich wollte schon länger mal Patisserie-Rezepte mir mehr Vollkorn
backen und daher kam dieses Rezept gerade zur richtigen Zeit!
Allerdings "nur" Butter drauf und etwas Zucker war mir zu wenig,
da ich ein absoluter Liebhaber von "Butter-Zucker-Mandel-Kuchen" bin.
Leider waren keine Mandelblättchen da, dafür aber gemahlene Haselnüsse. Davon hab ich dann 100 g für den Belag verwendet.
Dieses Rezept arbeitet mir relativ wenig Zucker und Butter,
dafür mit einem Anteil von Weizen-Sauerteig als Aromageber im Teig.
Das Ergebnis ist sehr gut! Der Geschmack ist so neutral, dass
dieser "Kuchen" glatt als feines Brot durchgeht! Drum habe ich ihn
nicht nur pur,
in relativ schmale Streifen geschnitten, zum Kaffee genossen,
sondern auch mit etwas zusätzlicher Butter auf der Schnittseite und
darauf verschiedenen
Konfitüren. Sehr lecker! Wird bestimmt wieder gebacken.
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13.07.2014 "Gold - Hamster nach Marla" V4

Der "Gold-Hamster" trägt seinen Namen zu Recht! Dies ist schon
der vierte Versuch und immer mit wechselnden Zutaten an Getreide,
Körnern und
Saaten. Diesmal habe ich ihn etwas Weizen-lastiger gebaut, mit
Weizenmehl Type 1050, Weizen-Vollkorn-Schrot und Weizenmehl der fr.
TypeT110.
Und es sind zusätzlich drinnen die Getreidearten Dinkel und
Roggen. Der Dinkel ist mit ganzen gekochten Körnern vertreten, der
Roggen als
Roggen-Flocken. Und dazu kommen Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne,
Leinsamen braun und gold, Sesam schwarz und gold, Hanfnüsschen
und Schwarzkümmel. Alles echtes gesundes Hamster-Futter!
Diese beiden Brote sind ein Danke-Schön an einen alten Freund für seine Arbeit. Drum auch kein Anschnitts-Bild.

Die Oberfläche wird vor dem Backen "gestippt", d.h. mit einer
Rolle mit Stacheln dran gelöchert, damit die Kruste beim Backen die
Möglichkeit hat,
sich an den gelochten Stellen auszudehnen. Sonst würde sie
unkontrolliert aufreißen. Beide Laibe sind in der Kastenform gebacken,
was bei mir eher
selten vorkommt.
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10.07.2014 "Altes Schwarzwälder" V5, als Streumehl diesmal französisches T110
Alle Versuche: V1 | V2 | V3 | V4 | V5 |

So langsam kommt die Routine! Die ganze Prozedur ist jetzt
ziemlich eingefahren. Die Zeiten sind ausprobiert und die Erfahrung
damit zeigt,
dass die gesamte Gehzeit mit 2 Stunden, etwas von der Temperatur
abhängig, so passt. Die Größe der Poren läßt sich dabei sehr einfach
steuern.
Das Teilen des Teiges und das Formen der Laibe unterteilt die gesamte Gehzeit in zwei Abschnitte.
Die Stückgare als zweites Gehen vor dem Backen ist die
Regelgröße. Mache ich diese Stückgare länger, also z.B. 30 Minuten,
dann bekomme ich
größere Poren. Mache ich sie sehr kurz, z.B. 10 Minuten, dann habe ich sehr kleine Poren.
Diese Brote V5 sind jetzt mit 20 Minuten Gehzeit für die Stückgare gemacht.
(Leider noch kein Anschnitt, da dies eine "Auftrags-Produktion"
ist. Ich werde aber versuchen, von dem einen Brot, auf das ich später
noch einmal
Zugriff haben werde, doch noch ein Bild zu machen! Zur Poren-Kontrolle!)
Der Ofentrieb bleibt dabei ziemlich gleich. Das Aufgehen der
Laibe ist hauptsächlich von der Tiefe der Einschnitte abhängig.
Das Formen der Laibe ist bei diesen Broten sehr einfach. Der
abgewogene Teig wird einmal von links zur Mitte und dann von rechts zur
Mitte gefaltet
und für 10 Minuten ruhen lassen. Danach um 1/4tel gedreht und
die gleiche Prozedur noch einmal. Danach ruhen die Laibe in der mit
T110 bemehlten
"Couche". Die "Schnecken" vom Falten sieht man noch etwas an der Stirnseite auf dem rechten Bild.
Und um die typische geschlossene Oberseite zu erhalten, wird vor dem Einschießen 3/4tel rundum tief eingeschnitten.
Die Kruste ist wieder etwas heller, so wie geplant. Daführ habe
ich ja auch Weizenmehl als Streumehl genommen und diesmal Mehl der frz.
Type T110.
Diese Type entspricht in etwa dem deutschen Weizenmehl Type
1050, enthält jedoch deutlich mehr Schalenbestandteile als das deutsche
Mehl.
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03.07.2014 "Tarte aux pommes et à la fleur d'oranger", Apfel - Tarte mit Orangenblütenwasser.

Und hier die größere Hälfte des Mürbeteigs (s.u.) als Grundlage für diese Apfel-Tarte. Solche Tartes mache ich sehr gerne, aber dieses französische
Rezept hat mich desshalb fasziniert, weil da zum Einen im Guß
Orangenblütenwasser verwendet wird und zum Anderen klein gehackte
Rosmarin-
Nadeln mit oben drauf kommen. Das Backen mit Kräutern und
Gewürzen hat sich "so durch die Hintertüre" zu einer kleinen Leidenschaft
entwickelt.
Ich war mir nur nicht sicher, ob der Text im französischen Rezept "3 feuilles de romarin" mit "3 Nadeln" oder mit "3 Zweigen" zu übersetzen ist!
Vom Bild des Original-Rezeptes her schließe ich auf "3 Nadeln".
Vom Geschmack meines Rosmarin-Sträuchleins her habe ich einen Zweig
verwendet.
Beides ist wohl richtig! Von einem Rosmarin-Busch aus Südfrankreich hätten sicher 3 Nadeln gereicht!

Die klein gehackten Nadeln sind hier zu sehen und beim
Draufbeißen auch zu schmecken. Den Boden musste ich sehr dünn auswellen,
da die kleinere Tarte-Form schon von der "Tarte aux cerises"
(hier unten dran) belegt war. Aber dünne Tartes mit reichhaltigem,
ebenfalls
dünnem Belag sind etwas sehr leckeres! Und hier hat die Backzeit genau gestimmt!
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02.07.2014 "Tarte aux cerises à l'alsacienne", Elsäßer Kirschen - Tarte, die zweite.

Diese Tarte habe ich neulich schon mal gebacken. Diesmal habe ich wieder die gleichen Kirschen bekommen. Zudem warteten schon seit
längerer Zeit Äpfel im Keller. Daher eine Doppel-Aktion! Die
Standard-Menge vom "3-2-1" Mürbeteig angefertigt und auf zwei Tartes
verteilt.
Allerdings hätte ich meine Aufzeichnungen besser durchlesen
sollen. Die Backzeit war zwar korrekt nach dem Rezept, aber nicht mit
dem Zuschlag
vom letzten Versuch. Drum ist der Boden etwas hell. Macht aber am Geschmack nichts aus.
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V2.5: 05.07.2014