29.05.2017 "Gewürz -
Brot mit Kapern - RVK-ST", V6
Eigenes Rezept.
Alle Versuche:
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Die Krume macht diesmal den
Unterschied!
Nach all den "hellen" Broten der letzten Zeit hat mich mal wieder was
"herzhaftes" angemacht! Und da standen immer noch die Kapern im Regal!
Also das Rezept raus und überarbeitet und los gehts!
Auch diesmal "Fendu" gewirkt! Aber
der Ofentrieb und ein "kleiner Trick" haben den Spalt vollständig
rausgedrückt! ;-)
Als ich am zweiten Tag der Zubereitung dabei war, die Zutaten zur
Autolyse vorzubereiten, da ist mir "siedendheiß" ein Satz zu
Weizen-Gluten eingefallen (irgendwo gelesen!), das ich in meinem
Spezial-Mischbrot zur Eiweiß-Anreicherung verwende!
"Empfehlung: ca. 5 % Gluten der
Mehlmenge zugeben." Gedacht, gerechnet, getan!
5 % der Menge des W812, 5 % von 320 g, wären 16 g! Also 15 g Gluten
abgewogen, 305 g W812 dazu, beides gut vermischt und Autolyse wie
immer.
Schon beim ersten Kneten war eine kolossale Verbesserung der
Teigstruktur zu spüren! Daraufhin habe ich ebenfalle spontan
beschlossen, das ganze Touren nach Gerard Auzet wegfallen zu lassen!
Trotz der extremen TA von 194! Und es hat funktioniert!
Versuch macht kluch!
Der Anschnitt, Sonderklasse!
Der Teig ist bei der Stückgare auch sehr schön aufgegangen und im Ofen
ist der "tiefe Spalt" restlos nach oben gedrückt worden. An der
Struktur in der Krume sieht man schön, dass der Spalt mal bis runter
fast zum Boden gereicht hat!
Die Kruste schön dünn und richtig knusprig, die Krume angenehm weich,
trotzdem mit einer guten Spannung, Geschmack gut, mit vielen Röstaromen
vom Röstroggen im ST und vom gerösteten Altbrot im BS. Die Kapern, 28 g
gespühlt und abgetropft, sind kaum zu spüren, im Gegensatz zum
vorangegangenen grünen Pfeffer! Also, da hätte ich ruhig die ganze
Menge von 64 g Kapern nehmen können! Kapern sind zwar nicht
jedermann/frau Geschmack, aber ich mag sie! Und von meinem "liebsten
Brottester" (meiner Frau!) kommt auch kein Einwand!
Also werde ich wohl diesen Versuch noch einmal wiederholen (müssen) um
zu sehen, ob auch alles wiederholbar ist! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
61 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
30 % Roggenkörner zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
3 % Weizengluten-Pulver,
Blattert-Mühle
6 % Altbrot
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26.05.2017
"Wildkräuterbrot"
V4
inspiriert
von einem Rezept von Gabriele Kurz
Alle Versuche:
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Glatte, glänzende Kruste.
Jedes Jahr, wenn die Frühlings-Kräuter so richtig "schießen", mache ich
dieses Brot! Und jedes Jahr sind andere Kräuter drinnen, aber jedes
Jahr viele Kräuter! Und jedes Jahr ist es ein reines Dinkel-Brot!
Der Laib, im "großen" Auszugs-Kasten
gebacken.
3-Dinkel-11-Kräuter!
Drei verschiedene Dinkelmehle in 3 verschiedenen Vorteigen.
Dinkel-Vollkorn-Mehl als Dinkel-Sauerteig, Dinkelmehl Type 1050 als
Dinkel-Biga, Dinkelmehl Type 630 in der Autolyse. Dazu 11 frische
Kräuter, Brennnessel, Giersch, Bärlauch, Estragon, Oregano, Salbei,
Lavendel, Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Bergbohnenkraut. Insgesamt
20 B-%!
Knusprige Kruste, wattig-weiche
Krume, viele Kräuter, volles Aroma!
Die Kruste profitiert vom Nach-Backen des Laibes ohne Kasten auf dem
B-Stahl! Und bei erhöhter Temperatur mit Heißluft und trockene
Backathmosphäre! Und vor dem Backen wird die Oberfläche klatsch-nass
eingesprüht und nach dem Backen wird nochmal eingesprüht! So klappt das
mit der glänzenden Knusper-Kruste!
Der Geschmack ist sehr gut, die Kräuter harmonieren, der Oregano etwas
im Vordergrund. Der Lavendel ist sonst sehr dominant, daher habe
ich nur eine kleine Menge davon genommen! Das Brot schmeckt am besten
nur mit Butter! Aber genau so gut mit Käse!
Und kommt nächstes Jahr ebenfalls wieder dran!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
20 % Dinkel-Vollkorn-Mehl, Lidl Deutschland
20 % Dinkelmehl Type 1050, Lidl Deutschland
60 % Dinkelmehl Type 630, Lidl Deutschland
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24.05.2017
"Bananen - Brot mit Hafer", V2
Alle Versuche:
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Bananen-Brot war wohl schon mal so was wie ein
"in"-Brot. Zwei Verweise stehen ja
schon beim Versuch 1! Ein weiteres Bananenbrot habe ich beim Lutz
gefunden
(hier)!
Der Lutz hat noch zwei weitere Bananen-Brote vorgestellt, aber beim
hier verwendeten Rezept hat mir der Anteil von Hafer sehr gefallen! Das
gibt dem "üblichen" Bananenbrot und dem Brot aus meinem ersten Versuch
etwas mehr Substanz!
Zu dunkel, aber gefenstert!
Die beiden Laibe haben im Ofen sehr schnell Farbe genommen. Drum habe
ich beschlossen, sie nach den ersten 15 Minuten Anbacken bei 240-230°C
HL zu drehen, links und rechts zu tauschen und dabei die Backfolie
darunter auf dem B-Stahl gleich mit raus zu nehmen! Komplizierte
Aktion, in Sekundenschnelle erledigt, dank optimaler Handschuhe! Dabei
aber vergessen, die Temperatur auf die nächst niedrigere Stufe, 200°C
HL, runter zu schalten! Kurz vor Ablauf der dafür geplanten 10 Minuten
habe ich die "Dunkelheit" im Ofen bemerkt und gleich die Temperatur
ganz weit runter genommen, auf 140°C HL statt der vorgesehenen 170°C HL
für die letzten 15 Minuten.
Das Positive an der zu hohen Temperatur war, dass die Laibe gefenstert
haben! Das ist in meinem "neuen Alten" Ofen nicht so oft der Fall wie
früher im "alten Alten"!
Die beiden Laibe, als Bâtarde
gewirkt, mit einem sehr schönen Ofentrieb und gutem Ausbund.
Der Teig hat mir anfangs etwas zu denken gegeben, er war arg weich!
Aber nach der Salzzugabe und dem intensiven Kneten hat er immer mehr
Stand bekommen, sodass ich das 2. Wasser schluckweise unterbringen
konnte und die Butter ganz zum Schluss auch noch! Da könnte ein
Quellstück oder gar ein Porridge für den Haferanteil Wunder wirken! So
habt der das Zuviel an Wasser begierig aufgenommen. Nach der Stockgare
war der Teig dann sehr gut zu wirken und die beiden Bâtardes sind
herrlich "dickbauchig" geworden. Beeindruckend war dann auch der
gewaltige Ofentrieb! Allerdings mit dem oben geschilderten kleinen
Temperatur-Malheur!
Eine sehr kräftige, sehr knusprige
Kruste, dafür eine fluffig-lockere Krume mit schönen Poren!
Beim Reinbeißen doninieren im ersten Moment die Röstaromen, aber sie
sind eben noch nur "gut geröstet", nicht angebrannt! Glück gehabt! Die
Krume ist dafür sehr schön weich und aromatisch, duftet nur ganz leicht
nach Banane, obwohl wirklich viele Bananen (44 B-%) enthalten sind, und
schön saftig. Prädestiniert zum Essen mit süßen Zutaten oder mit Käse!
Nach dem Temperatur-"Faux pas" kommt das Brot ganz bestimmt nochmal
dran, der Teig war wirklich eine Wucht und super zu bearbeiten! Und
geschmacklich ist es ein ausgesprochen angenehmes Brot, nicht für
Alltag, sondern so richtig für Feiertage!
Verwendete Mehle:
80 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
5 % Haferkleie, aus dem Vorrat
15 % kernige Haferflocken, aus dem Vorrat
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22.05.2017
"Bärlauchbrot",
V3
Alle Versuche:
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V3
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"Bärlauch-Grün" ist für mich eine der
Frühlings-Farben! ;-)
Im Jahreslauf gibt es Brote, die sich regelmäßig wiederholen, so im
zeitigen Frühjahr das Bärlauchbrot. Und jedes mal begesitert mich
dieses Brot. Der Teig erinnert von der Konsistenz her fast an ein
Ciabatta mit seiner TA von 169 + 10 B-% frischen Bärlauch, der ja
hauptsächlich aus Wasser besteht + 10 B-% Bärlauch in Öl, das im Teig
fast wie Wasser wirkt! Drum wird es auch nie so arg hoch!
Die beiden Laibe, als Bâtarde
gewirkt. Mit Einschnitt-Versuch! ;-)
Hier hab ich mal einen kleinen Versuch gewagt! Ich habe 5 Minuten vor
Ende der Backzeit die Temperatur für 3 Minuten auf 220°C HL erhöht.
Davor und danach gut entschwadet! Das Ergebnis ist wie erwartet!
Mit einem Wort: lecker!
Eine wunderbare, schön unregelmäßig offene Krume, die gleichmäßige
grüne Farbe kommt vom Bärlauch in Öl, die dunklen Passagen vom
frischen, in Streifen geschnittenen Bärlauch. Die Kruste ist herrlich
knusprig, trotzdem nicht zu dick! Der Duft ist umwerfend
"bärig-lauchig"! Ideal mit allen herzhaften Gerichten oder Belägen,
aber auch, von mutigen Familienangehörigen getestet, mit Konfitüren!
Kommt bestimmt nächstes Jahr wieder! Und falls es mich mal außerhalb
der Bärlauchzeit "juckt", ich habe noch einige Portionen Bärlauch in Öl
im TK!
Verwendete Mehle:
100 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
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21.05.2017 "Dinkelbrot
mit Vollkorn, Nüssen und Cranberries - DST",
V5
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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Für (geplanten) größeren Brotbedarf habe ich das Rezept skaliert für 2
Kastenformen. Und aufgrund dessen habe ich die Menge der Walnüsse und
Cranberries "gerundet"! Es sind also im Verhältnis etwas mehr davon
drinnen als in den Vorgängerbroten. Was aber dem Geschmack garantiert
keinen Abbruch tut! ;-)
Jetzt sehen sie aus wie alle meine
Kastenbrote! ;-)
Beim Berechnen war ich noch etwas zu vorsichtig! Da muss ich etwas
"nach-vergrößern"! Aber die Qualität ist gleich geblieben!
Lecker, locker, saftig, nussig,
beerig, mit ganzen aber weichen Körnern, außen knusprig, einfach gut!
Ich werde noch ca. 3-4 % mehr nehmen müssen, dann bin ich beim
Fertiggewicht knapp über 1 kg pro Laib. Damit dürfte das passen! Wird
so langsam auch zu einem unserer "Hausbrote"! Ja, "alter Spruch" aber
wahr! Das Bessere ist der Feind des Guten!
Und gesund ist es noch dazu! Immerhin 50 % Dinkel-Vollkorn-Mehl, frisch
gemahlen! Dazu 10 % Perldinkel, der Rest Dinkelmehl Type 630!
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
50 % Dinkel-Kerne zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
10 % Perldinkel,
Blattert-Mühle
40 % Dinkelmehl Type 630, Lidl
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20.05.2017
"Kartoffel - Walnuss - Brot nach Lutz 'Ploetz' Geissler", V1
Für dieses Brot war der 'eigentliche' Anlass die Verwendung von
Buttermilch im RVK-Quellstück! Ich hatte ja gerade hier drunter schon
eine Menge Buttermilch im Teig, aber vom geöffneten Becher war noch
genau die richtige Menge Buttermilch übrig! Und im
Rezept
sind außerdem Kartoffeln in zwei Varianten "verbaut", frische
Kartoffeln und getrocknete. Und bei den getrockneten habe ich ja noch
so eine Spezialität "in der Hinterhand",
hier!
Walnüsse satt und eine feine lockere
Krume mit dünner und sehr knuspriger Kruste!
Das Brot hat alle Erwartungen weit übertroffen! Das RVK-Quellstück
"nur" mit Buttermilch ist eine wirklich gute Idee! Und das Aroma ist
wunderbar! Wie ein Speckbrot, nur ohne Speck! Also, so gesehen, ein
"veganes" Speckbrot! ;-)
Die beiden Laibe mit einer echten
Überraschung!
Beim Kneten und während der Gare hab ich den "Dingern" nicht besonders
viel vermacht! Daher wohl auch etwas wenig herzhaft eingeschnitten!
Aber im Ofen, da haben die einen Ofentrieb hingelegt, ich konnte meinen
Augen fast nicht trauen! Die sind hochgegangen wie an Pressluft
angeschlossen! Und haben ein wunderhübsches Farbenspiel geliefert!
Locker-fluffige Krume, gut geport,
schön saftig, reichlich mit Walnüssen gespickt, relativ dünne aber sehr
knusprige Kruste!
Der Duft war schon während des Backens überwältigend! Leckere
Räucher-Aromen! Beim Testen anschließend genau so! Ein Hochgenuss, nur
mit Butter! Einziger Mangel, bei den eingefrorenen und wieder
aufgetauten Broten ist das Rauch-Aroma nur noch schwach ausgeprägt,
lange nicht so intensiv wie bei den frischen Broten! Woran das wohl
liegen mag? Mal meinen Freund Peter fragen, der kennt sich bestens aus
mit Räuchern!
Aber egal, kommt garantiert wieder dran! Allerdings dann mit ein paar
Variationen! Aber das werden wir dann sehen!
Es ist einfach und dabei einfach nur gut! ;-)
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
70 % Weizenmehl Type 812, Blattert-Mühle
10 % Vollkorn-Weizenkleie, Blattert-Mühle
(im Original-Rezept steht Ruchmehl, ich hab mit dieser Kombination das
Ruchmehl "nachgestellt"!)
20 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
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19.05.2017 "Sesam -
Mohn - Buttermilch - Hörnchen", V1
Vor kurzem hat mich meine Frau gelöchert:
"Da kamen laufend Empfehlungen für Brote
aus einem neuen Backbuch im Radio!"
Gemeint war
dieses hier.
Hab ich mir besorgt, durchgelesen, und dieses Rezept hat mich gleich
angelacht! Es funktioniert ausschließlich mit Buttermilch! Das Rezept
war mir aber "zu einfach", also hab ich es umgebaut auf einen
Sauerteig, eine Biga, eine Autolyse und den Hauptteig. Aber, wie das
Original, ausschließlich mit Buttermilch.
Die sehr einfache Art, die "Hörnchen" zu rollen, hat mich ebenfalls
angemacht! Und das ist dabei rausgekommen!
Ein Korb voller 'gerader' Hörnchen!
Dass die etwas blass sind, ist keine optische Täuchung! Das ist pure
Absicht! Die sollen nämlich auf Vorrat in den Tiefkühler und dann in
kleineren Mengen zum Aufbackenn fürs Frühstück herhalten! Daher auch
kein Anschnittsbild!
Klar hab ich die schon versucht! Muss ja, beim ersten mal! Geschmack
ist gut, die mit Mohn besser als die mit Sesam, liegt wohl auch ein
wenig am verwendeten Sesam. Dort hab ich auch noch schwarzen Sesam mit
dazu gegeben. Beim Mohn war dann die "Füllung" auch etwas dichter. Und
dass diese Hörnchen gerade sind liegt an der Anordnung auf den
Backblechen. 2 mal 8 Stück geht am besten mit geraden Hörnchen, in 2
Reihen diagolan angeordnet! Nach dem Aufbacken sind sie dann "normal"
in der Farbe, aber eben immer noch gerade! ;-)
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
50 % Weizenmehl Type 550, Blattert-Mühle
50 % Dinkelmehl Type 630, Lidl
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18.05.2017 "Altes
Schwarzwälder - BST *)", V21
Alle Versuche:
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| V20 | V21
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*) BST: Balkan-Sauerteig.
Das ist ein spezieller Sauerteig, der bei fertigem Mischmehl, z.B.
meinem 70:30 (W:R), verwendet wird, mit einer "kleinen" Unterstützung
durch Frischhefe (0,3 B-%).
Knusprig muss es sein und nur am Rand
aufgerissen.
Es ist eines unserer Lieblingsbrote! Kein Wunder! ;-)
Der Deckel muss geschlossen sein,
dann ist es typisch!
Schließlich musste es ja wochenlang ohne weitere
Konservierungsmaßnahmen überdauern können! Dazu musste auch die Kruste
ziemlich dick ausgebacken sein!
Fein geporte Krume, meins hat
"gelegentliche" größere Löcher! Ich mag das! ;-)
Eigentlich Routine, trotzdem immer spannend! Und immer gut! Passt mit
allem! So muss ein Hausbrot sein!
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
Brotmehl 70:30 (70 % W : 30 % R), Blattert-Mühle
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14.05.2017 "Pain de
campagne nach Éric Kayser - Trocken-ST", V3
Alle Versuche:
V1 |
V2 |
V3
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Tja, das mit dem Anschnitt ist so eine Sache, wenn das Brot weg ist!
Daher habe ich kurz entschlossen das Rezept überarbeitet, die geplanten
Änderungen, Hartweizen, angepasste Backzeiten und -temperaturen
eingebaut und das Brot erneut gebacken. Und das Ergebnis überzeugt mich
jetzt deutlich mehr.
Diesmal (wieder einmal!) mit der
Zig-Zag-Technik "eingestochen" und es hat deutlich besser geklappt! ;-)
Ok, das war die un-vorher-geplante Änderung! ;-) Das Rezept ist das
gleiche wie beim Versuch V2 hier drunter! Einzige aber wichtige
Änderung bei den Zutaten ist, dass ich 50 g Weizenmehl Type 550 durch
Hartweizengrieß, gut geprallt, ersetzt habe.
In der Teigbearbeitung habe ich wieder die Autolyse am angestammten
Platz geführt, die ich im V2 aus Zeitgründen habe entfallen lassen.
Dadurch haben sich auch die Knetzeiten etwas verkürzt und der Teig ist
schneller schöner geworden!
Da ich diesmal (wieder) die höhere Teigtemperatur gewählt habe, 26,7°C
hier im V3 gegenüber 20,5°C vom V2, habe ich die Autolysezeit von 1
Stunde "unterwegs" wieder etwas aufgeholt.
Als Variante zum Einschneiden des Brotes habe ich diesmal wieder
"Zig-Zag" eingestochen. Das ist eine sichere Sache! Allerdings nicht
direkt vor dem Einschießen, sondern bei der Stückgare von 1 h 30 m nach
der einen Stunde. Damit konnte der Trieb die Einstiche schon etwas
öffnen!
Die Backzeiten und -temperaturen auf dem mit 240°C HL (Heißluft) + UH
(Unterhitze) vorgeheizten B-Stahl habe ich von 10 Minuten bei 230°C HL
und 15 Minuten bei 210°C HL umgebaut und diesmal 5 Minuten 240°C HL +
UH, 10 Minuten 230°C HL und 20 Minuten 200°C HL genommen. Dazu von
Anfang an kräftig geschwadet! Den Schwaden diesmal nach der halben
Backzeit abgelassen, beim V2 hatte ich ihn bis 5 Minuten vor Schluss
drinnen! Das hat zum gewünschten Ergebnis geführt! Knusprige, recht
dünne Kruste und sehr guter Ofentrieb.
Der Laib, als Bâtarde in der
"umgekehrten Croissant-Technik von SteveB" gewirkt und Zig-Zag
eingestochen.
Vor dem Einschießen sehr gut mit der Sprühflasche nass gemacht! Richtig
nass! Die Stückgare hat er schon auf einer Dauerbackfolie absolviert.
Damit ist er auch sehr gut einzuschießen! Die ersten 10 Minuten dann
gut angebacken und danach, da mein Ofen seinen "Hotspot" hinten rechts
hat, den Laib gedreht und dabei gleich die Dauerbackfolie rausgenommen.
Nach dem Ausschießen gut mit Wasser eingesprüht.
Die Krume ist noch nich ganz "der
Bringer", aber größtenteils "marmeladen-freundlich"!
Für ein französisches Brot sind die Löcher zu klein, obwohl außen schon
"französische Tendenzen" erkennbar sind! Die Krume ist schön saftig und
"chewy", wie meine Freunde "drüben" sagen!
Das Experiment mit Trocken-Sauerteig hat zur vollsten Zufriedenheit
geklappt! Allerdings ist im Aroma nicht direkt etwas von "sauer" oder
zumindest "gesäuert" zu spüren. Es schmeckt einfach gut! Meine Frau
meint: "... ein richtig gutes Frühstücks-Brot"!
Damit sind wesentliche Fragen geklärt und ich kann mich jetzt den
Details widmen! ;-)
Es ist ein feines und relativ schnelles Alltags-Brot, "nur" 5,5 Stunden
vom Anfang bis aus dem Ofen und ohne eine Sauerteigstufe vorher
ansetzen zu müssen, sodass es garantiert noch öfter dran kommt!
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
80 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
10 % Hartweizengrieß,
Blattert-Mühle
10 % Roggenmehl Type 1150,
Blattert-Mühle
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12.05.2017 "Pain de
campagne nach Éric Kayser - Trocken-ST", V2
Alle Versuche:
V1 |
V2 |
Ein lieber Freund, der für mich gelegentlich als "Brot-Tester"
fungiert, hat den Wunsch nach einem "hellen Brot" geäußert! Und
aufgrund der "Vor-Versuche" weiß ich, dass er gerne sehr helle Brote
mag! Also irgendwas in Richtung Weißbrot! Ein Blick in Richtung Regal
(meine Brot-Back-Bücher-Sammlung!) und es war klar! Ein französisches
"Pain de campagne" nach Éric Kayser! Das hatte ich schon mal
hier und zusätzlich hatte ich
die Idee, meinen in der letzten Zeit angesammelten Vorrat an
Trockensauerteig dabei auszuprobieren! Denn Éric Kayser gibt in den
Rezepten an, entweder 100 g
'Levain
liquide', also Weizen-Sauerteig mit einem Mehl-Wasser-Verhältnis
von 50 : 50 zu verwenden oder 25 g Trockensauerteig! Dabei ist
natürlich Weizen-Sauerteig gemeint! Aber da in seinem Buch im Rezept
beim Mehl 90 % Weizenmehl Type 550 (in der deutschen Ausgabe!) und 10 %
Roggenmehl angegeben sind, bin ich so frei und nehme meinen
Trockensauerteig, der vom Roggen stammt! Versuch macht kluch! ;-)
Der Laib, als Bâtarde gewirkt,
allerdings nach der "umgekehrten Croissant-Methode" von SteveB.
Bei der Teigbereitung war ich gespannt, wie sich diese "Alternative"
Trockensauerteig vs. "nassen" Sauerteig auswirken würde! Mir war klar,
dass da dann was am Wasser nicht mehr stimmen würde! Wenn das Rezept
gleich bleibt und die 50 g Wasser aus dem "nassen" Sauerteig
fehlen, dann müsste der Teig mit Trockensauerteig trockener werden! Und
zwar um mindestens das Gewicht des Trocken-Sauerteigs, 25 Gramm! Und
genau so war es dann! Ich konnte für eine "vernünftige" Teigkonsistenz
noch 55 g Wasser zusätzlich im Teig unterbringen und der war noch lange
nicht zu weich!
Zwei Dinge werde ich also beim nächsten Versuch mal ändern. Zum
einen kommt ein gewisser Anteil Hartweizen dazu, das gibt eine
knusprigere Kruste und bindet auch etwas mehr Wasser. Und ich werde den
Laib etwas länger bei der höheren Anfangstemperatur backen müssen! Das
Brot war nach der offiziellen Backzeit noch zu weich.
Und vielleicht bekomme ich auch von diesem hier noch ein
Anschnittsbild! ;-)
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
90 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
10 % Roggenmehl Type 1150,
Blattert-Mühle
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01.05.2017 "Mohnflesserl
nach Dietmar Kappl",
V1
Schon lange hat mich das
Rezept
für diese "kleinen Teile" interessiert, vor allem
wegen der Flecht-Technik! Es ist ein Ein-Strang-Zopf! Dazu hab
ich mir auch das passende
Video
angeschaut! Und dann ich hab mit
einem Stück Seil geübt, bis ich diese Technik drauf hatte! Aber
danach ist das Rezept in der
"Schublade für geplante
Backaktionen" gelegen und immer weiter nach unten gewandert!
Doch
jetzt, langes Wochenende, und schlechtes Wetter vorhergesagt, jetzt
war es dran!
Da sind sie endlich! Noch etwas
ungleichmäßig, aber 'aller Anfang ist schwer'!
Das "Dicke" vorne ist das mit dem ganzen Rest-Teig! Alle anderen sind
genau auf 70 g abgewogen, das letzte hat dann 80 g bekommen! Und
eigentlich waren es 12! Aber eines musste, noch schön warm, für die
ersten Versuche dran glauben! Dann warens nur noch 11! ;-)
Ich habe ein wenig am Rezept "gespielt"! Aufgrund meiner guten
Erfahrungen in der letzten Zeit mit Hartweizen habe ich das Rezept
etwas umgebaut und bei mir sieht es jetzt so aus:
Gesamt-Rezept - Bäckerprozente
(Gesamtes Mehl 500 g = 100 %)
Weizenmehl Type 550 - 90 %
Hartweizengrieß - 10 %
Wasser - 63 %
Hefe, frisch - 1,2 %
Meersalz, gemörsert - 2,2 %
(Sel de Guérande)
Butter, kühlschrankkalt - 2 %
Gerstenmalz, flüssig - 1,6 %
Kristallzucker - 1 %
Poolish - B-Prozente dieser
Stufe - B-Prozente gesamt
Weizenmehl Type 550 - 66,67 % - 20 %
Hartweizengrieß - 33,33 % - 10 %
Wasser, kalt - 100 % - 30 %
Hefe, frisch - 0,67 % - 0,2 %
1 Stunde 20°C, anschließend im Kühlschrank 4-6°C für 12 Stunden.
Autolyse mit Poolish -
B-Prozente gesamt
Poolish, gesamt
Weizenmehl Type 550 - 70 %
Wasser, warm - 30 %
45 Minuten 20°C, Teigtemperatur TT zum Schluss 21,2°C
Hauptteig - B-Prozente gesamt
Autolysestück, gesamt
Hefe, frisch - 1 %
Kristallzucker - 1 %
Gerstenmalz, flüssig - 1,6 %
Meersalz - 2,2 %
Butter, kühlschrankkalt - 2 %
Weiter wie im Original-Rezept. Nur knete ich erst ohne Salz und Butter
langsam für 3 Minuten, dann das Salz dazu, schnell weiterkneten und
ganz zum Schluss die Butter in kleinen Würfeln.
Im Verlauf des Knetens hat sich herausgestellt, dass die schon etwas
angehobene Wassermenge (von ursprünlich 58 % auf 60 %) noch zu wenig
war und ich hab 3 % nachgeschüttet. Ich denke, das ist dem Hartweizen
geschuldet! Damit war der Teig perfekt für diese Flesserl. Aufgrund des
festen Teigs und der intensiven Knetarbeit war die TT zum Schluss bei
27,5°C!
Normalerweise arbeite ich ja mit viel weicheren Teigen! Aber dann
kommen die einzelnen Stränge nicht mehr schön heraus und verschwimmen!
Anschnitt.
Ein kleines Fehlerchen hat sich eingeschlichen! Ich habe die Flesserl
zu fest geschlungen! Dadurch ist die Krume etwas zu dicht geworden! Das
geht noch wesentlich besser! Tja, man(n) lernt dazu! Nächstes mal werde
ich die einzelnen Stränge auf die volle Breite meiner Arbeitsplatte,
das sind 58 cm, ausrollen und die Zöpfchen sehr locker flechten!
Die Backprozedur mit Vorbereitung hab ich auch etwas umgebaut!
Ich hab zwei Backbleche geplant und beide im Ofen mit Umluft
vorgeheizt, 240°C.
Daher hab ich die geschlungenen Flesserl zu je sechs auf zwei
Dauerbackfolien abgesetzt, darauf auch mit der Sprühflasche
eingesprüht, den Mohn auf einen flachen Teller geschüttet, die nassen
Flesserl dort hineingedrückt und auf eine dritte Dauerbackfolie
umgesetzt. So konnte ich die ganze Charge sauber vorbereiten. Dann mit
Plastikfolie zugedeckt und bei 20°C für 30 Minuten gehen lassen. Dem
Ergebnis nach dürfte ich die 2/3tel Gare ziemlich genau erwischt haben.
Dann mit reichlich Schwaden bei 200°C mit Heißluft in 16 Minuten
gebacken, nach der
halben Zeit die Bleche, 1. und 3. Schiene, umgetauscht und nochmals
nachgeschwadet. 5 Minuten vor Backende dann den Schwaden mehrfach
abgelassen.
Mit dem Ergebnis bin ich so, fürs erste mal, recht zufrieden! Kruste
schön dünn, aber ausgesprochen knusprig, Dank Hartweizen! Krume
fluffig, da geht aber noch mehr! Geschmack sehr gut und relativ
neutral! Ohne alles schon fein, mit Butter eigentlich perfekt!
Aber mit Honig perfekter! ;-)
Kommen garantiert wieder dran!
Verwendete Getreide und
Getreideprodukte:
90 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
10 % Hartweizengrieß,
Blattert-Mühle
nach
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