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Backen Fotos März 2014
(C) Alle Bilder: Rudolf Schwär 2013-2014
In diesem Monat:
23.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V9 ... dazugelernt!
18.03.2014 Rosinenbrot mit Macadamia - Nüssen
15.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V8
10.03.2014 Kastanienbrötchen / "Pausen-Brötchen"
01.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V7
23.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V9
... und wieder was dazugelernt!
Alle Versuche: V1 | V2 | V3 | V4 | V5 | V6 | V7 | V8 | V9 |

Der Versuch V9 sollte jetzt der Festigung des Rezeptes und der
Verarbeitung dienen. Zudem wollte ich das Einschneiden für beide Laibe
gleichmäßig machen. Und da kommt das Thema "Dazugelernt" ins Spiel!
Beim V8, hier unten dran, hatte ich noch 2 verschiedene
Schnitt-Varianten. Dieses mal habe ich den "französischen" Schnitt auf
beiden Laiben
ausgeführt. Dabei habe ich mir schon meine Gedanken gemacht, wie ich die Rauten legen soll!
Und als die Laibe im Ofen waren und einen herrlichen Ofentrieb
hinlegten, da habe ich sofort gesehen, welchen Fehler ich gemacht habe!

Sofort beim Aufgehen war deutlich sichtbar, dass die beiden
Laibe an der Stelle, wo sie zusammenstoßen, nicht genügend
Möglichkeiten haben,
um die Spannung an der Oberfläche abzuführen! Dadurch hat sich
auf dem oberen Laib ein Riss in der Mitte gebildet und beim unteren
Laib hat sich
die ganz unten liegende Ecke des "Deckels" abgehoben. Der Druck
in den Laiben hat sich eben einen Weg gesucht, um zu entweichen!
Ergebnis der Beobachtung ist, dass die Rauten mit den Spitzen
auf die Nahtstelle ausgerichtet sein müssen, so wie es bei der Version
8 per Zufall
beim oberen Laib geschehen ist. Dann können sich die Laibe
gleichmäßig ausdehnen. Das meine ich mit ".. und wieder was
dazugelernt!"
Es sind nun mal die kleinen Feinheiten, die auf dem Weg zum (fast) perfekten Ergebnis liegen!

Die Krume ist jetzt in der Färbung sehr gleichmäßig geworden,
weil ich darauf geachtet habe, dass aller Roggen-Sauerteig gleichmäßig
in
den Teig gemischt wurde. Manchmal sind früher Streifen davon in
der Schüssel am Rande nicht genügend mit verknetet worden.
Außerdem sieht man jetzt die Risse in der Kruste durch die
Mehlauflage hindurch. Das Mehl an der Oberfläche ist diesmal nicht
glattgestrichen.
Und der Geschmack ist wieder hervorragend!
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18.03.2014 Rosinenbrot mit Macadamia - Nüssen

Ich hatte von der Weihnachts-Bäckerei schon lange eine Packung gehackte Macadamianüsse und keine Idee dazu.
Da blätterte ich mal wieder durch einige meiner Back-Bücher und finde in "Brot Backen" von Linda Collister dieses Rezept.
Das Rezept wird in Verbindung mit Australien gebracht, weil die
Nüsse dort zu Hause sind. Als weitere typische Zutat werden
Lexia-Rosinen genannt, die ich aber nicht bekommen kann. Also
nehme ich stattdessen 2/3 normale Korinthen und 1/3 Cranberries.
Dazu stelle ich mir das Rezept um auf genau die Menge Nüsse, die
ich da habe. Die Nüsse werden trocken geröstet für ein feines Aroma.
Die Beeren werden in Apfelsaft eingeweicht und dieser Saft wird 1:1 mit Milch gemischt im Brot verwendet.
Heraus kommt ein feinporiges Brot, bei uns würde man das als
"Stuten" bezeichnen, das sehr gut mit allen süßen Zutaten schmeckt.
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15.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V8
Alle Versuche: V1 | V2 | V3 | V4 | V5 | V6 | V7 | V8

Die ganzen Änderungen, die in der Version 7 enthalten sind, sind hier noch verbessert.
Der 2-stufige Vollkorn-Roggensauerteig ist jetzt nach der Vorlage von
Günther Weber in der 1. Stufe mit einer TA von 222 geführt.
Die 2. Stufe wird etwas fester, mit TA 185.
Den Vorteig habe ich diesmal mit der 3-fachen Menge Hefe angesetzt, statt 0,5 g mit 1,5 g.
Für diesen Versuch habe ich die Temperatur in der Gärbox etwas erhöht von 26°C auf 28°C.
Ich verspreche mir dadurch eine noch mildere Säure im Sauerteig.
Das Ergebnis hat mich dann aber nicht überzeugt! Der Sauerteig ist zwar
wieder sehr aromatisch, aber an der Säure merke ich keinen Unterschied.
Dagegen sind dem Vorteig weder die größere Menge Hefe noch die höhere
Temperatur bekommen. Er ist aus der Schüssel ausgestiegen.
Da
gehe ich wieder zurück und nehme die Temperatur in der Box runter auf
die bewährten 26°C und reduziere die Hefe im Vorteig wieder auf unter 1
Gramm.
In der Autolyse habe ich diesmal, wie bei anderen Broten von mir üblich, mit einer TA von 150 gearbeitet.
Dadurch und durch die rerduzierte TA in der 2. ST-Stufe ist
einiges an Wasser frei geworden. Das gebe ich in der letzten Phase des
Knetens zu.
Die Menge an Schabzigerklee wird ebenfalls um ein
Messlöffelchen erhöht. Bei der Version 7 war der Brot-Geschmack von den
Führungen und vom Backen
her so kräftig, dass der Schabzigerklee erst am 4 Tag durchgekommen ist.
Das Einschneiden verbessere ich ebenfalls wie geplant. Ich führe beim
"Sonnenrad" das Messer mit geneigter Klinge und probiere zusätzlich
eine Schnittführung,
wie sie in Frankreich üblich ist. ("Sonnenrad" im Bild oben links unten, "französische Schnittführung" rechts oben.)
Beim Bemehlen vor dem Einschießen habe ich diesmal das aufgestäubte
Mehl mit den Händen etwas geglättet. Das hat aber keinen positiven
Effekt gehabt,
das wird wieder beim lockeren Bestäuben bleiben.
Allerdings sind diesmal die "glatten" Oberflächen nach dem
Abkühlen fein "gefenstert", leider ist das entsprechende Bild etwas zu
dunkel geworden!
Das war wohl der einzige Vorteil des geglättenen Mehls an der
Oberfläche! Diese Fensterung hat man zuvor unter dem Mehl nicht
gesehen! ;-)

Die Krume ist wieder sehr schön lebendig, die Kruste ist in den
Ausbünden herrlich gebräunt, mit allen Farbschattierungen
und von einer glasigen Knusprigkeit.

Die Oberfläche bildet im Detail richtige "Berge und Täler", so aus der Nähe aufgenommen.
Besonders gefällt mir die kräftige, dunkle Kruste und der Verlauf der Poren darunter wie in einer Felsformation.
Die Verbesserungen von Version V7 zur V8 sind nur noch minimal, das Ergebnis ist nahezu gleichbleibend, die
Steigerung zeigt sich hauptsächlich im Aroma und im Geschmack. Der Haupt-Unterschied liegt aber noch im Verhalten
des Teiges während der Knetvorgänge. Dort muss ich noch etwas mit der Verteilung des Wassers spielen.
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10.03.2014 Kastanienbrötchen (eigentlich müssten sie "Pausen-Brötchen" heißen!)

Ansich völlig unspektakulär! Brötchen eben. Aber es ist
Weizenmehl Type 812, also von da her schon etwas dunkler, und
zusätzlich
15 % Kastanienmehl (Farine de châtaigne aus Frankreich). Zusätzlich mit Trockensauerteig und Olivenöl.
Eigentlich immer noch unspektakulär! Aber: die Teigbereitung
erfolgt komplett im Brot-Back-Automaten (BBA) mit der Funktion "Teig".
2 Minuten fürs Einfüllen der Zutaten und danach 1,5 Stunden Pause!
Danach Brötchen schleifen, auf die Dauerbackfolie auf das Backblech setzen, gehen lassen (wieder Pause!) und anschließend mit reichlich
Schwaden (Dampf) so lange backen, bis sie Farbe bekommen, ca. 15 Minuten bei 220°C Umluft mit Unterhitze.
Rausnehmen, einigermaßen abkühlen lassen und rein in die
Gefriertüte, jeweils zu sympathischen Frühstücksportionen abgezählt,
und ab in den Tiefkühler!
Am Sonntag (oder nach Lust und Laune) nach Bedarf eine Tüte
TK-Brötchen (selber gemachte!!!!) rausnehmen und gefroren in den auf
180°C Ober-Unterhitze / 160°C Umluft vorgeheizte Ofen schieben
und nach ca. 12 Minuten sind diese leckeren Brötchen fertig!
Also schon wieder Pause! ;-)
Und sie schmecken mit Butter drauf, mit herzhaften Belägen wie
Wurst, Schinken, Käse, aber am aller-aller-besten mit süßen Sachen,
wie Konfitüren, Marmeladen, Gelees, und, ultima ratio, Nutella! Guten Appetit!
Übrigens, das Rezept war für Kastanienbrot gedacht, aber ich
hatte Lust auf Brötchen! Und wollte mal den Trockensauerteig testen!
Und das Kastanienmehl wird nur dann weniger im Vorrat, wenn ich damit backe!
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01.03.2014 "St. Märgemer Weizenmischbrot" V7

Die letzten Versuche mit dem St. Märgemer V6 vom 07.12.2013 (hier) waren sehr zufriedenstellend. Allerdings ist es noch steigerungsfähig!
Drum habe ich mit den "Weihnachtsbroten 2013" geübt und die "rustikale" Oberfläche trainiert.
Rustikal (frz. "pain rustique", engl. "rustic bread") bedeutet, dass an der Oberfläche des Brotes Mehl haftet.
Zusätzlich habe ich beim "Deftigen Vollkorn-Weizenmischbrot" vom 06.01.2014 (hier) verschiedene Schnitt-Techniken geübt.
Bei Günther Weber habe ich mal wieder in seinem Buch "Gut Brot will Weile haben", siehe 05.09.2013 (hier) geschmöckert und mir
dabei zwei Sachen vorgenommen: den 2-stufigen Sauerteig und den Hefe-Vorteig von seinem "Bauernbrot".
Das waren jetzt genügend Neuigkeiten in diesem Versuch! Und es hat geklappt!
Um eine gute Sauerteigführung mit ausreichender Aktivität der
Mikro-Organismen (MO) zu erreichen habe ich das Standard-Rezept
verdoppelt.
Daher sind es auch zwei Laibe geworden, angeschoben!
Sie sind nicht perfekt,
aber von einem ausgesprochen guten Brot-Geschmack dank der
2-Stufen-Führung des ST
und des langen Hefe-Vorteiges mit minimaler Zugabe von Frischhefe.
Die Schnittführung ist noch nicht optimal. Ich habe mit dem
Messer senkrechte Schnitte gemacht, daher sind die Ausbünde gleichmäßig
mittig aufgebrochen.
Dies werde ich mal durch ein Schräg-Halten des Messers beim Einschneiden verbessern.
Die Kruste ist aber sehr schön knusprig, krachig und im unteren, nicht bemehlten Bereich, leicht gefenstert.


Die Krume ist saftig, etwas ungleichmäßig geport und sehr
schmackhaft. Der Eigengeruch und -geschmack ist sehr vielfältig und
kräftig,
der Schabzigerklee als Brotgewürz ist aber so gut wie nicht zu schmecken.
Das
wird eine Glaubensfrage werden! Soll ich bei dieser Aromen-Vielfalt überhaupt noch ein zusätzliches Gewürz mit hineinnehmen?
Mal schauen, denn es stehen noch weitere Versuche zum Thema "Aromen" an!
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V2.5: 18.03.2014