29.01.2017 "Dinkelbrot
mit Vollkorn, Nüssen und Cranberries - DST",
V1
eigenes Rezept
Mir ist da ein Rezept für ein "Nussbrot mit Dinkel" über den Weg
gelaufen. Da ich geplant hatte, wieder mehr mit Dinkel zu backen und
dabei Nüsse zu verwenden, war das genau richtig, nur das Rezept war in
sich nicht schlüssig. Der Autor hat das auch selber bemerkt! ;-) Ich
hab es für mich so umgebaut, dass es jetzt ordentlich rauskommen sollte!
Vor ein paar Tagen war ich dann im Nord-Elsaß unterwegs und bin da an
ein "Pain" gekommen, das mich auf Anhieb fasziniert hat! Dunkle,
knusprige, unglaublich gut duftende Kruste, unregelmäßig geporte,
dunkle Krume mit wirklich vielen Nüssen, Walnüssen (Noix) und
Haselnüssen (Niosette), und mit Rosinen. Beim Essen habe ich jetzt auch
noch Leinsamen (Graine de lin) entdeckt und ich denke mal, dass da auch
höher ausgemahlenes Mehl enthalten ist, da auch Kleieteile drinnen
sichtbar sind. Ich vermute zudem, alleine von der Farbe her, dass auch
ein gewisser Anteil Roggenmehl (Farine de seigle) drinnen sein müsste!
Also hab ich mein Rezept um Malzmehl, Walnüsse und Cranberries
erweitert. Ich hatte als "Haselnüsse" eh schon das "Farine de
noisettes" geplant, das ich vom Weihnachtsmarkt (Marché de Noel) aus
Ottmarsheim mitgebracht hatte. Und hier ist das Ergebnis!
Detail aus der Krume mit Walnüssen
und Cranberries, das Haselnussmehl ist nicht direkt sichtbar!
Der leichte violette Farbton kommt nicht von den Cranberries, sondern
ist eine Reaktion der Säure des Sauerteigs mit den Häuten der
Walnusskerne!
Der rustikale Laib, mit dem Schluss
nach oben gebacken und den Rissen etwas durch Einschneiden
nachgeholfen! ;-)
Dieses "Nachschneiden" ist ein Tipp vom Dietmar Kappl!
Der Anschnitt.
Hier ist jetzt alles drinnen, was ein gutes Dinkelbrot ausmacht!
Vorteig mit Dinkel-Vollkornmehl als Dinkel-Sauerteig, Tang Zhong
(Mehlkochstück) mit Dinkel, Quellstück mit Haselnussmehl und Milch (das
ergibt einen ganz besonderen Geschmack, muss ich noch besser testen),
Autolyse des restlichen Dinkel-Vollkornmehls und des Dinkelmehls der
Type 630. So komme ich bei einer theoretischen TA von 185 heraus!
Im Hauptteig dazu noch Malzmehl und dann auch noch "einen
Schluck" Walnussöl zur Abrundung. Die Walnüsse und die Cranberries hab
ich nach dem eigentlichen Kneten mit Hilfe von 2 Teigschabern in den
recht weichen Teig "einge-tourt", damit sie komplett erhalten bleiben.
Im bemehlten Gärkorb schön gehen lassen!
So weit, so gut! Aber ...
Ich hatte die Idee, bei Gelegenheit ein Brot statt mit Heißluft, wie
ich es immer mache, mit Ober- und Unterhitze zu backen! Einfach, um das
auch mal ausprobiert zu haben. Und das hab ich hier getan!
Ich habe meinen
"B-Stahl" mit
Heißluft und Unterhitze vorgeheizt, weil das am schnellsten und
effektivsten geht, hier sogar auf die Endtemperatur von 250°C für die
folgende Backphase. Dann den Laib eingeschossen und wollte jetzt mit
Ober- und Unterhitze mit 250°C für 10 Minuten mit Schwaden
weitermachen!
Gar nicht gut! :(
Ich habe dabei nicht bedacht, dass die Heizkörper für die Ober- und
Unterhitze außerhalb des Backofens liegen und nicht aufgeheizt waren!
Das hat ziemlich genau diese ersten 10 Minuten gedauert, bis die "oben"
waren! Und während dieser Zeit hat der Laib hauptsächlich "nur" die
Hitze vom
"B-Stahl" erhalten!
Damit war der Ofentrieb so, wie man hier oben deutlich sieht, nämlich
im A....! Das hat auch die anschließende Backzeit mit 220°C Ober-
Unterhitze nicht mehr rausgerissen! Als ich den Fehler bemerkt hatte,
was gleich nach dem Einschießen der Fall war, war ich versucht, auf
Heißluft umzuschalten. Hab es dann aber gelassen!
Es gibt da den
alten Spruch:
"Versuch macht kluch!"
Was ja hier tatsächlich auch geschehen ist!
Läuft also unter: Dazugelernt!
Das Brot als solches kann nichts dafür, das muss ich jetzt eben nochmal
wiederholen, dann aber mit Heißluft wie gewohnt!
Oder soll ich doch mit Ober- Unterhitze backen, dann aber komplett auch
damit vorheizen?!?
Allerdings war der Ofen nach dem Ausschießen noch längere Zeit sehr
warm! Eigentlich vergeudete Energie!
Denn mit Heißluft backe ich mit
ca.
30°C unter
der
üblicherweise für Ober-Unterhitze angegebenen Backtemperatur! Einfach
aufgrund der besseren Wärmeübertragung auf das Backgut durch die
Konvektion!
Muss ich mal drüber schlafen! ;-)
Aber zurück zum Brot! Es schmeckt! Es hat eine richtig gute, knusprige
Kruste, im Biss eher "kurz", die Krume ist sehr schön saftig und
vielfältig in den Aromen, besonders dort in der Nähe, wo Walnüsse und
Cranberries zusammen kommen. Ein Brot für alle Fälle, da passen sowohl
die herzhaften als auch die süßen Beilagen und, ganz besonders, nur mit
Butter.
Ich freu mich schon auf den nächsten Versuch, egal mit welcher Heizung! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
60 % Dinkel-Vollkorn-Mehl, Lidl
40 % Dinkelmehl Type 630, Lidl
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24.01.2017 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V13 Ki
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Kichererbsen
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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Sehen aus wie immer, aber ...
... drinnen hat sich was getan! Wie bei der
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angedeutet, gibt es Gründe für diesen "Fehler Taillen-Bildung", u.a. den, dass zu wenig
Säure im Teig ist. Also habe ich hier den Sauerteig geändert. War bis
zur V12 "nur" die Hälfte des Roggenvollkornmehls versäuert, so ist es
jetzt die ganze Menge, also statt 16 B-% jetzt 32 B-%. Damit wollte ich
ja die "Taillen-Bildung" verbessern! Pustekuchen! Die ist genau so
geblieben! Weil sie nämlich einen ganz anderen Grund hatte! Aber das
habe ich jetzt durch diesen Versuch herausbekommen. Die Taille entsteht
hier nicht, weil zu wenig Säure im Brot wäre, sondern ganz normal
dadurch, dass das Brot beim Abkühlen etwas schrumpft, weil sich die
Gasbläschen in der Krume wieder ein wenig zusammen ziehen! Das ist auch
die Ursache für das sogenannte "Fenstern", das aber hier nicht
stattfinden kann, weil die Kruste recht kräftig ist. Also gibt die
schwächste Stelle nach und das sind die Seitenwände. Damit wäre das
auch geklärt!
Aber der positive Nebeneffekt ist der, dass der Teig jetzt ein klein
wenig weicher und damit besser zu formen ist. Was im Kasten nicht gar
viel ausmacht, was macht sich aber in der Krumenstruktur bemerkbar macht.
Für mich ist der Vorteil aber ein ganz anderer! Jetzt kann ich den Roggen
unter einem Durchgang in den Teig, hier in den Sauerteig, bringen und
nicht in zwei Abschnitten, eine Hälfte in den Sauerteig, die andere in
den Hauptteig. Und das Roggenvollkornmehl, das ich im Hauptteig hatte
und das erst dort hydratisiert wurde, hat jetzt die ganze Stehzeit des
Sauerteiges zur Verfügung, um gemütlich die maximal mögliche Menge an
Wasser aufzunehmen. Und es ist durch die Säuerung jetzt durchgehend
besser verdaulich und die Mineralstoffe stehen besser zur Verfügung!
Das wird also so bleiben!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Kichererbsen, fein geschrotet,
Blattert-Mühle
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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21.01.2017 "Waadtländer
Kreuzbrot - WST",
V1
Le Pain Vaudois à la
Croix, regionale Spezialität aus der Schweiz
Warum kommt jetzt hier ein
Schweizer
Brot dran? Das hat zwei Gründe!
Der erste ist, es wird mit genau der Technik gestaltet, wie ich sie in
der letzten Zeit häufig verwendet habe, mit der "Fendu-Technik"! Es
wird also mit dem Rollholz eingedrückt. Aber, als Variation zu meinen
"üblichen" "Fendu-Broten", über Kreuz!
Der zweite Grund, der sich aber erst nachträglich als ein guter Grund
herausgestellt hat ist, es wird mit
"Halbweißmehl"
zubereitet! Das ist der schweizer Name für unser "Weizenmehl Type 812".
Und genau dieses Mehl bekomme ich in hervorragender Qualität vom Müller
meines Vertrauens. Das kommt wohl auch von unserer (und seiner und
seiner Kunden) Nähe zur Schweiz. Und bei uns hier "im Süden" werden die
verschiedenen Weizenmehle auch wie in der Schweiz benannt! Z.B.:
"Zopfmehl" für Weizenmehl Type 550 oder "Ruchmehl" für die Type 1050
oder eben "Halbweißmehl" für die Type 812.
Die beiden Kreuz-Laibe (erinnern
irgenwie an die Flagge der Schweiz) ...
... und der Anschnitt.
Das Rezept habe ich
direkt aus der Schweiz! Danke, Alice!
Es ist ein reines Weizenbrot, mit Weizen-Sauerteig und mit Milch im
Hauptteig. Dort kommt dann auch noch eine schöne Menge Butter dazu. Das
Ergebnis überzeugt! Die Kruste ist schön kross, aber nicht hart, wohl
auch durch die Butter, also eher schon Wecken-mäßig und "kurz" im Biss.
Die Krume mild, feine Weizenaromen und leichte Anklänge von Milch und
Butter. Wir haben es mit kaltem Braten genossen, sehr gut! Danach mit
süßen Beilagen, Konfitüren und Honig, passt wunderbar!
Ich kann mir auch spontan mindestens zwei weitere Variationen für
dieses Rezept vorstellen! Die eine wird schon im Original angewendet,
eine lange, kühle Stockgare über 24 - 36 Stunden, "üblicherweise" eher
ungewöhnlich bei Sauerteig-Broten! Die andere Variation wird ein
"Milchbubi" werden, also den Sauerteig mit Milch zuzubereiten anstelle
von Wasser, Beispiel
hier!
Also, dieses Brot kommt bestimmt noch öfters mal dran!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
100 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
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17.01.2017 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V12 Ki
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Kichererbsen
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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" ... und ändert doch die inneren
Werte!"
Eigentlich
(so fangen alle "faulen"
Entschuldigungen an! ;-) ), eigentlich hatte ich gedacht, dass
dieses Rezept "fertig" sei!
Aber,
πάντα ῥεῖ „alles fließt“,
eine alte, griechische,
philosophische
Formel! Alles kann - muss sich ändern. So auch hier!
Ich hab mir da so meine Gedanken gemacht über die Salzmenge bei Broten
mit einem hohen (gebundene) Wasseranteil, Vorversuch
hier.
Und jetzt habe ich bei diesem Brot den Salzgehalt mäßig erhöht und
behalte diese Änderung im Rezept bei! Das macht sich im Geschmack
positiv bemerkbar. Trotzdem ist das Brot keineswegs übersalzen.
Nun hat es nur noch einen kleinen Mangel, eine sg. "Taillen-Bildung"
(hier im Bild rechts)!
Es wölbt sich seitlich in der Mitte etwas nach innen. Bei der
abgeschnittenen Scheibe sieht das dann aus wie eine echte Taille, daher
der Name! Aber auch da gibt es Abhilfe und das werde ich bei der
nächsten Backaktion ausprobieren. Schau'mer mal, ob es funktioniert! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Kichererbsen, fein geschrotet,
Blattert-Mühle
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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13.01.2017 "Kümmel -
Brot - RVK-ST", V3
Eigenes Rezept.
Alle Versuche:
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Und hier das "Kümmel - Feld" oben auf dem Brot!
Das ist eine deutliche Verbesserung in diesem Versuch! Beim ersten (und
den vorhergehenden Versuchen mit der Fendu-Technik) hatte ich das
Problem, dass der Spalt nach der Gare im Körbchen, wo der Teigling ja
mit Spalt nach unten drinnen liegt, am Rand dieses Spaltes verklebt und
sich beim Backen nicht vollständig oder nur mit Klebestellen öffnet.
Daher hab ich den auch bisher, wo nötig, direkt vor dem Einschießen mit
eínem Messer nachgeschnitten. Aber das sieht man dann am fertigen Laib!
Aus diesem Grund habe ich als Versuch beim Fenchel-Brot diese Stelle
oben auf dem Laib vor dem Eindrücken mit Butterschmalz bestrichen, dann
mit Fenchel bestreut und dann eingedrückt. Klappt wunderbar! Nur haften
danach die Fenchelsamen nicht mehr oder nur noch ganz wenig auf der
fertigen Kruste. Das geht nicht!
Die Verbesserung hier ist eigentlich einfach! Ich kombiniere beides!
Also erst den Laib an der Oberseite mit Malztrunk als Klebstoff
eingestrichen und mit Kümmel bestreut. Dann mit dem Rollholz
eingedrückt und das Tal verbreitert. Vorher ein Stück Frischhaltefolie
mit Öl bestrichen und diese Folie jetzt mit der öligen Seite nach unten
in den Spalt gelegt und mit dem Rollholz festgewalzt. Danach den
Teigling zusammen geschoben, die Folie auf der Oberfläche glatt
gestrichen und ab ins Körbchen. Der Kümmel klebt wie fixiert! Das sieht
man sehr schön hier oben im Bild!
Einen Fehler hat die ganze Sache aber jetzt doch noch, aber nur noch
dieses mal! ;-) Die Folie war zu breit und bedeckte die ganze
Oberfläche des Teiglings. Daher hat die übrige Fläche außerhalb des
Spaltes kein Streumehl angenommen. Das hab ich, noch auf dem Schießel,
aufgestreut. Beim nächsten Versuch muss ich die Folie so einschlagen,
dass diese Stellen hüben und drüben frei bleiben. Aber so lernt man(n)
dazu!
Der ganze Laib, das Kümmel-Feld etwas
zu breit, dafür mit schönen seitlichen Rissen.
Das Rezept ist wie gehabt, allerdings mit einer
kleinen, jedoch wohl gravierende Änderung! Ich baXperimentiere schon
einige Zeit mit Salz im ST, mit gutem Erfolg. Warum auch nicht, die
Franzosen machen das ja auch sehr gerne und es gibt, gerade hier bei
diesen Broten, ein schön mildes ST-Aroma, das nicht mit den ganzen
anderen Aromen, speziell den Röst-Aromen, konkuriert! Und um das
jetzt mal "richtig" zu machen habe ich mich hier genau an
die Vorgaben zum
"Mohnheimer-Salzsauer"
gehalten, speziell an die 20 % ASG. Die Salzmenge hatte ich schon
vorher mit 2 %.
Ja, und schon beim ersten Mischen des Hauptteiges
hatte ich das Gefühl, der ist arg weich! Das hat sich dann
durchgezogen bis zum Wirken. Dort habe ich aber durch das
"Tourieren" doch einen verblüffenden Stand
hinein-"gezaubert". Hat übrigens der Günther Weber bei
unserem Besuch bei ihm im Juni letzten Jahres auch gesagt, als er dort
seine
"Dinkel-Vollkorn-Seelen"
ausgebrochen hat, die ja einen sehr weichen Teig haben!
"2 - 3 mal falten und der Teig erhält
einen
verblüffenden Stand!" Und das Tourieren entspricht ja einem
intensiven "Ziehen & Falten"!
Ich hab dazu allerdings zum ersten Tourieren meine Dinkelkleie vom
Lambert genommen in der Absicht, damit die "Marmorierung" des Teiges zu
verhindern. Roggenmehl wollte ich jetzt (noch) nicht nehmen. Das hat
aber nichts genützt! Die Kleie "trocknet" den Teig nicht so schnell ab!
Also hab ich bei den weiteren Touren wieder Weizenmehl Type 1050
verwendet, aber alles überschüssige Mehl mit dem Mehlwisch säuberlichst
abgefegt. Da wäre jetzt "gebranntes Mehl" das Mittel der Wahl! Muss ich
mir wieder machen! Und nicht nur dafür!
Der Anschnitt, wie schon gewohnt,
schön dunkel-braun mit guter und unregelmäßigen Poren und einer schönen
Kruste!
Der Geschmack ist wieder sehr gut! Feines, mildes Kümmel-Aroma, ohne
dabei die kräftigen Röst-Aromen im Brot zu überdecken. Diese
Röst-Aromen kommen ja vom Röst-Roggen aus dem Sauerteig und vom
Quellstück mit gerösteten Altbrot.
Und aufgrund der leichten Probleme mit der Teigkonsistenz werde ich
jetzt dieses Trio zum Quartett erweitern. Wieder mit dem gleichen
Rezept, aber den Sauerteig nach meiner "alten" Methode geführt, also
nicht mit den Vorgaben nach "Mohnheimer"! Und dann mit Koriander den
"Vierten im Bunde der 'üblichen' Brotgewürze" angehen. Schau'mer mal!
Und: Übung macht den Meister! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
70 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
30 % Roggenkörner zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
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11.01.2017 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V11 Ki
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Kichererbsen
eigenes Rezept
Alle Versuche:
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" ... und läuft und läuft und läuft
..."
Mehr brauche ich dazu jetzt eigentlich nicht mehr zu sagen! ;-)
Die einzige Änderung im Rezept ergibt sich jetzt aufrund der Zutat aus
einer anderen Quelle. Ich verwende für die bessere Bindung im Brot und
für "mehr Eiweiß" Weizen-Gluten. Also das reine Eiweiß aus dem Weizen,
das eine hochwertige pflanzliche Eiweißquelle mit sehr wenig
Kohlehydraten darstellt und, wie der deutsche Name, "Kleber" schon
sagt, als Bindemittel für die Teigbestandteile dient. Das tut der
"Kleber" übrigens in jedem Brot. Daher sind "gluten-freie"
Getreideprodukte für sich alleine auch nicht backfähig! Also, in
unserem Sinne für lockere Brote, die durch Gärgase getrieben werden.
Fladenbrote gehen auch ohne Kleber!
Nun, und dieses "neue" Gluten verbindet sich sehr schnell mit dem
Wasser und muss daher erst intensiv mit dem frisch gemahlenen
Vollkornweizenmehl vermischt werden, bevor das Wasser dazu kommt. Das
war beim vorhergehenden Produkt nicht der Fall. Aber das wars jetzt
auch schon!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Kichererbsen, fein geschrotet,
Blattert-Mühle
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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07.01.2017 "Spezial
- Vollkorn - Brot - RST",
V01 LI
mehr komplexe KH, mehr Eiweiß, mehr
Ballaststoffe, mit Beluga - Linsen
eigenes Rezept
Ich wollte schon länger mal eine Variante zu meinem
"Renner"
ausprobieren und dabei die Kichererbsen durch eine andere Hülsenfrucht
ersetzen. Und weil ich ausreichend viele Beluga-Linsen da hatte, hab
ich es damit versucht.
Die beiden Laibe, außen wie immer ...
Das Quellstück hat, trotz gleicher Mengen (gewogen) doch leicht anderst
reagiert. Die Beluga - Linsen nehmen etwas weniger Wasser auf. Ich kann
das jetzt nicht exakt nachmessen, aber ich denke, so um die 3 - 5 %,
bezogen auf die Linsen, im Vergleich zu den Kichererbsen. Trotzdem ist
die gesamte Wassermenge im Teig noch mal höher geworden. Aber das
vielleicht auch nur, weil ich mich einfach getraut habe?! ;-)
Eine andere Änderung hab ich versucht, die ich schon länger im
Hinterkopf hatte. Die Wassermenge in diesem Brot ist sehr hoch, TA 203.
Dazu hatte ich mir über die Salzmenge schon so meine Gedanken gemacht,
da das Salz "normalerweise" im Verhältnis zur GMM berechnet wird. Bei
dem "hohen" Wassergehalt dieses Brotes führt das aber, nach meinem
Empfinden, zu einer Verfälschung. Daher habe ich hier die Salzmenge
angehoben und sie liegt jetzt bei 2,67 % von üblicherweise 2 %, auf die
GMM bezogen.
Wenn ich aber jetzt das Salz - Wasser - Verhältnis, das üblicherweise
verwendet wird, nämlich 3 % auf die GWM (GesamtWasserMenge) berechnet,
zugrunde lege, dann liege ich bei 2,56 % von üblicherweise 3 %, also
unter dem Bezugswert.
... aber innen sind sie ewas grauer -
dunkler.
Schöne, knusprige Kruste und eine gut gelockerte Krume. Der Geschmack
war ein Tag nach dem Backen noch etwas ungleichmäßig, hat sich aber
seither sehr harmonisch weiter entwickelt.
Ich hab auch für die Linsen einen "Gewürz-Tee" verwendet, gekocht aus
getrockneten Lorbeerblättern und angestoßenen Wachholderbeeren, und hab
dafür die Menge des Brotgewürzes etwas reduziert. Das lasse ich bei den
nächsten Exemplaren aber sein. Der Tee ist geschmacklich nicht zu
bemerken.
Zur "Salzigkeit" kann ich noch gar nichts sagen. Sowohl für meine Frau,
die sehr empfindlich auf viel Salz reagiert, wie auch für mich, der ich
mir da nicht so viel draus mache, ist das Brot in Ordnung. Es schmeckt
einfach nur gut!
Ein wunderbares Brot, das sicher noch Entwicklungspotential hat.
Schmeckt mit allen herzhaften Beilagen oder einfach nur mit Butter!
Kommt garantiert noch öfters mal dran.
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
33 % Weizen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
33 % Roggen zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
13 % Beluga - Linsen, fein geschrotet,
Rapunzel
9,5 % Erbsenfaserpulver HT, Lagerbestand
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03.01.2017 "Brot mit
Walnüssen und Butter nach Èric Kayser - WST", V1
Fünf nicht zu kleine Laibchen, als
Bâtarde gewirkt.
Wir hatten eine ganze Menge frischer, wohlschmeckender Walnüsse da und
in diesem Rezept aus dem Buch von Èric Kayser sind für diese Brote eine
ganze Menge Walnüsse vorgesehen, 30 % auf die gesamte Mehlmenge
gerechnet. Außerdem ist, wie der Name schon anklingen lässt, auch eine
ganze Menge Butter enthalten, 15 % auf die GMM. Und der Teig ist vor
der Butterzugabe recht fest, das war eine echte Herausforderung für die
"neue" Knetmaschine. Und die Knetmaschine hat diese Herausforderung mit
Bravour gemeistert.
Zusätzlich habe ich das Rezept um meine Spezialität, die Autolyse,
erweitert.
Die Kruste gleichmäßig und gut
gebräunt, die Krume fein
geport, darin die Walnüsse reichlich und schön groß.
Ich hab das Rezept genau befolgt, so auch die Anweisung, während der
ersten Gare den Teig zu entgasen. Etwas, was ich normalerweise nie
mache, da ich große, unregelmäßig verteilte Poren mag. Hier ist aber
der Teig ganz schön schwer, die Laibe sind relativ klein, Teigeinwaage
220 g je Laibchen, also ist für das Gesamtbild die feine Porung richtig.
Staunen muss ich allerdings über die doch recht offene Krume. Immerhin
sind trotz der Menge an Butter und Nüssen nicht mehr als 5 g Frischhefe
zusätzlich zum Weizen-Sauerteig enthalten! Dafür haben die "kleinen
Burschen" einen sauberen Trieb hingelegt.
Der Geschmack ist sehr fein, weder süß noch salzig, sehr aromatisch,
und dieses Brot geht mit allem, süß oder herzhaft. Aber das besondere
Erlebnis war die Kombination mit einem herzhaften Gorgonzola! Das hätte
ich nicht erwartet!
Dieses Brot kommt zum passenden Anlass gerne wieder dran!
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
100 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
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01.01.2017 "Fenchel -
Brot - RVK-ST", V2
Eigenes Rezept. Alle Versuche:
V1 |
V2
|
Der "Fenchel
- Graben" oben auf dem Brot!
Ich hab hier wieder (fast) genau das gleiche Rezept hergenommen wie für
die Anis-Variante (Link s.o.). Die grundsätzlichen Angaben zum Rezept
stehen dort im Beitrag. Allerdings sind hier einige Verbesserungen mit
eingeflossen, so z.B. beim RVK-ST. Ich hab den Roggen für den Sauerteig
diesmal deutlich "heftiger" geröstet als beim letzten Versuch. Dadurch
ist er wunschgemäß viel dunkler geworden mit mehr Röst-Aromen, aber
auch viel trockener. Das hatte ich letztes mal mit der Waage getestet.
Für die 150 g Röstroggen habe ich 170 g Roggen-Körner genommen und im
Ofen bei 170°C mit Heißluft 25 Minuten geröstet. Dabei sind 20 g Wasser
"entfleucht"! Das musste ich beim Sauerteig-Ansatz wieder zugeben, aber
mit Malztrunk. Ich hab dann großzügig 30 g Malztrunk mehr angeschüttet!
Der Sauerteig bekommt auch die erste "Ladung" Fenchel-Körner, 7 Gramm,
mit 3 Gramm Meersalz, also 2 % auf die ST-GMM gerechnet, zusammen im
Mörser grob zerstoßen. Diese Salz-im-Sauerteig-Methode gefällt mir
immer besser!
Beim Rösten des Roggens für den Sauerteig habe ich gleich noch einige
Stücke vom schon etwas älteren Wurzelbrot mit aufs Blech gepackt. Das
hat nach 15 Minuten eine hübsche, dunkle Farbe angenommen und war
komplett getrocknet. Altbrot für weitere Quellstücke! Das wird auch
immer mehr zur Gewohnheit! Ich muss jetzt nur mal in "hellen" Broten
dieses Altbrot ungeröstet verwenden, einfach nur getrocknet. Denn,
Versuch macht kluch! ;-)
Beim Altbrot-Quellstück, korrekt "Restbrot-Quellstück", hatte ich schon
rausgefunden, dass dort kein Wasser mehr verschwinden kann, weil in
meinem getrockneten Altbrot keines mehr drinnen ist! Das nimmt aber
auch das Doppelte des Alt-Brot-Gewichtes an Flüssigkeit auf, also auf
30
Gramm getrocknetes, geröstetes Altbrot kommen 60 g Malztrunk. Und, es
könnte theoretisch noch mehr Flüssigkeit binden, aber die kommt dann im
Hauptteig dazu.
Der Laib, rustikal im Fendu-Stil, mit
"Fenchel-Graben"
Die Teigbereitung habe ich hier zum ersten mal mit meinem
"alternativen" Knetwerkzeug gemacht, einer KM 2010 Knetmaschine, die
ich von meiner Lieblings-Cousine als Geschenk zu Weihnachten bekommen
habe! Sie hat dafür eine andere "Maschine" bekommen und diese hier war
damit übrig! Das mit der Knetmaschine ist zwar neu, was die Maschine
angeht, aber nicht, was das Kneten angeht!
Für die Teigbereitung habe ich dann die Methode angewendet, die ich
schon beim
"Pain
de Beaucaire"
verwendet habe, das Touren wie bei einem Croissant-Teig. Genau genommen
ist das nichts anderes als ein ausgedehntes "Ziehen und Falten" und
ergibt eine sehr schöne Gluten-Struktur. Der Teig hier ist ja relativ
sehr feucht! Die TA liegt bei außergewöhnlichen
TA 202,
das ist eigentlich ein flüssiger Pfannkuchen-Teig! Aber im Röstroggen
und im Altbrot-Quellstück ist sehr viel Flüssigkeit gebunden. Und die
Stabilität des Teiges wird durch das Touren außerordentlich erhöht! Der
Laib hat dadurch auch eine sehr gleichmäßige Form er-halten und
be-halten, die noch nicht mal beim Schluss-Wirken mit der Fendu-Technik
verloren gegangen ist! Diese Technik werde ich mal weiter üben!
Der Anschnitt, dunkel-braun, gut
geport, dünne, knusprige Kruste, saftig!
Hier sieht man jetzt genau, dass ein
braunes
Brot seine Farbe hautpsächlich vom Malz und vom Rösten von Stärke
haltigen Zutaten bekommt, nicht nur vom Vollkorn! Damit wird ja
leider in der
"großen Welt da
draußen"
reichlich Schindluder getrieben! Braun wird mit Vollkorn gleichgesetzt!
Das ist meist falsch! Braun hängt mit Malz und Rösten zusammen! Aber
das ist eine andere Geschichte!
Die Kruste ist schön dünn und knackig, die Krume weich, saftig, voller
unterschiedlicher Aromen. Es kommen die Röstaromen der Kruste zusammen
mit denen vom Röst-Roggen und vom Altbrot-Quellstück zum Tragen, dazu
die Gäraromen vom Sauerteig und vom Weizenmehl Type 812 aus der
Autolyse. Dann das Aroma vom Fenchel, der ja, grob gemörsert im Laib
enthalten ist und, als ganze Körner, von der Heißluft geröstet, auf dem
Laib.
Dieses Brot passt hervorragend mit allen herzhaften Beilagen. Den Test
mit Honig
habe ich noch vor mir! Müsste auch passen. Aber heute haben wir
erst mal die Neujahrs-Brezel (hier drunter) mit süßen Beilagen
genossen!
Der Fenchel-Brot-Test mit
süß kommt aber auch noch dran. Beim Anis-Brot hat das schon wunderbar
gepasst.
Nachtrag vom 02.01.2017:
Getestet mit Waldhonig und Rapshonig vom Imker meines Vertrauens. Das
Brot schmeckt auch wunderbar mit Honig, was ich eigentlich nicht
anderst erwartet hatte! Ich hab die Varianten Brot - Honig und Brot -
Butter - Honig probiert. Am besten schmeckt es mit Butter zwischen Brot
und Honig! ;-)
Dieses Fenchel-Brot ist jetzt das zweite Brot mit den Gewürzen, die
normalerweise als Brotgewürz gemeinsam in herzhaften Bauernbroten
verwendet werden. Jetzt fehlt noch das Kümmel-Brot und das
Koriander-Brot. Dann sind die Haupt-Gewürze durch, aber es gibt noch
einige andere Gewürze, wie Koriander, Muskatnuss usw. Die kommen ganz
sicher in der nächsten Zeit ebenfalls dran. Und außerdem bietet dieses
Rezept mit seiner sehr hohen TA besonders gut die Möglichkeit, mal das
Salz nicht im Verhältnis zum gesamten Mehl zu berechnen, sondern zum
Wasser! Hier allerdings Malztrunk! ;-)
Verwendetes Getreide und
Getreideprodukte:
70 % Weizenmehl Type 812,
Blattert-Mühle
30 % Roggenkörner zum selber Mahlen,
Blattert-Mühle
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01.01.2017 "Renate's
Neujahrsbrezel 2017"
Alles
Gute im Neuen Jahr 2017!
Wie jedes Jahr, von Hand gemacht,
immer ein wenig anderst, immer unbeschreiblich gut! ;-)
Diesmal wieder süß, aber kaum schmeckbar! Wunderbar mit allen möglichen
feinen Konfitüren, selber gemacht von meiner Frau. Den ersten Bissen
getestet mit Butter, dann aber ohne Butter (für mich!), dafür nehme ich
die Konfitüren mit dem Kaffeelöffel direkt aus dem Glas! Und meine
Lieblings-Konfitüre zu dieser Brezel ist die selber gemachte
Erdbeer-Konfitüre meiner Frau! Übelst lecker! ;-)
Verwendete Mehle:
100 % Weizenmehl Type 550,
Blattert-Mühle
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